Die Zurechnungsfähigkeit der Geisteskranken / von Henry Maudsley.

Maudsley, Henry, 1835-1918.

Date:: 1875

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Credit: Die Zurechnungsfähigkeit der Geisteskranken / von Henry Maudsley. Source: Wellcome Collection.

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vermögen, die bei dem fi-üliern Begreifen und Ausfüli- reu desselben in Anspruch genommen werden mussten, besonders hervortreten, und ohne Uebertreibuug darf man behaupten, dass gar viele Menschen sich keiner fernem geistigen Anstrengung hingeben und keine weitere Entwickelung durchmachen, nachdem sie die Geschicklichkeiten, deren ihr Beruf bedarf, sich erst angeeignet haben. Ihre Gedanken bewegen sich in einem tiefen Rinnsale, aus dem herauszukommen Mühe kostet. Die höhern Geisteskräfte kommen nicht zur Verwendung und verfallen deshalb einer Abschwächung, wenn nicht gar einer Entartung; geistiger Anstrengung sind solche Individuen zuerst nur mühsam fähig und zuletzt gar nicht mehr, und wenn ihnen ein Ungemach zustösst, dann ermangeln sie der Innern Hülfsquellen,. um sich wieder aufrichten zu können. Sie lassen sich nicht gern von ihren gewohnheitsmässigen Beschäftigun- gen abziehen, sie können sich nicht auf Sachen ein- lassen, die einen Aufwand von Intelligenz verlangen,, und sie quälen sich selbst und auch andere, indem sie langsamen Schritts den geistigen Verfall durchmachen. Noch schlimmer ist es aber, wenn einer sich die Auf- gabe gestellt hat, ein Unternehmen in Schwung zu bringen, dem fortwährend alle Strebungen und An- strengungen zugewendet sind, das ganz und gar mit seinem innern Leben verwachsen ist, worauf alles Den- ken, Fühlen und Handeln zielte. Hat ein solcher selbst einen Fehler begangen oder eine Irrung verschuldet, oder trifft ihn ein Unfall, den er nicht abzuwenden vermochte, so ist er in seinen Hoffnungen niedergeschla- gen und er wird in seinem Pochen auf frühere Erfolge herabgestimmt, er muss vielleicht die Fabrik aufgeben, die er mit egoistischem Eifer aufführen Hess, und steht nackt und hülflos den Schicksalsschlägen gegenüber, er verfällt in Melancholie, und die Melancholie führt ihn der Irrsinnigkeit zu. Werden die intellectuellen und moralischen Fähigkeiten nicht ununterbrochen ge- pflegt und geübt, dann wird der Geist eine Beute der