Mittheilungen aus der Ophthalmiatrischen Klinik in Tübingen / herausgegeben von Albrecht Nagel.

  • Nagel, Albrecht, 1833-1895.
Date:
1880
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Credit: Mittheilungen aus der Ophthalmiatrischen Klinik in Tübingen / herausgegeben von Albrecht Nagel. Source: Wellcome Collection.

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    Verhiiltuiss der Grösse der feinsten Details im scharfen Netz- hautbikle zu den percipireuden Netzhautelementen bemisst. Die eigentliche Aufgabe ist es demzufolge die Vergrösserung des Netzhautbildes bei Anwendung der Loupe zu bestimmen. Da dies wegen der Abhängigkeit der Netzhautbildgrösse nicht bloss von der Refraction, sondern auch vom optischen Bau des Auges, etwas umständlich ist, wird es für viele Zwecke auch genügen und jedenfalls einfacher sein, die Vergrösserung des Gesichtswinkels zu bestimmen. Es fragt sich nun, welches Netzhautbild, welcher Gesichtswinkel zur Vergleichung dienen soll mit dem bei Benutzung der Loupe entstehenden Netzhaut- bilde und Gesichtswinkel, welche Entfernung des mit freiem Auge gesehenen Objectes zur Vergleichung herangezogen wer- den soll. Zunächst kann man den Fall in Betracht ziehen, dass das mit uubewaffnetem Auge gesehene Object sich i n demselben Abstände vom Auge befindet, wie bei Benutzung der Loupe. Hiebei besteht jedoch ein doppel- ter üebelstand. Einmal ist iu der grossen Mehrzahl der Fälle das unbewaffnete Auge gar nicht im Stande, für so nahe Ab- stände zu accommodiren, und man vergleicht demnach mit einem unmöglichen Falle. Sodann kommt bei diesem Vergleiche die Wirkung der Loupe nicht genügend zum Ausdruck; denn ein wesentlicher Dienst, den die Loupe leistet, ist gerade der, dass beim Sehen durch dieselbe die Objecte sehr nahe genom- men werden können und dadurch allein schon Netzhautbild und Gesichtswinkel eine starke Vergrösserung erfahren, ob- gleich die Accommodation in Ruhe bleibt. Man kann nun zweitens zum Vergleiche einen Abstand wählen, in welchem das Object wirklich scharf ge- sehen werden kann, und zwar nicht bloss momen- tan bei äusserster Anstrengung der Accommoda- tion, sondern mit einiger Ausdauer, welche daher zur Beobachtung feiner Objecte thatsächlich be- nutzt wird. In dieser Hinsicht finden freilich nach Alter, Sehschärfe, Refraction, Gewohnheit grosse Unterschiede statt, und weini man allgemein vergleichbare Zahlen für die Ver- grösserung gewinnen will, ist es nothwendig, einen mittleren