Präparirübungen am Pferd : eine ausführliche Anweisung zur Anfertigung sämmtlicher für das Studium der Anatomie des Pferdes erfordlichen Präparate, nebst anatomischen Repetitionen. Th. III, Situs viscerum und Sections-Technik, eingeweide-Präparate / von Reinhold Schmaltz.

  • Schmaltz, Reinhold.
Date:
1903
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Credit: Präparirübungen am Pferd : eine ausführliche Anweisung zur Anfertigung sämmtlicher für das Studium der Anatomie des Pferdes erfordlichen Präparate, nebst anatomischen Repetitionen. Th. III, Situs viscerum und Sections-Technik, eingeweide-Präparate / von Reinhold Schmaltz. Source: Wellcome Collection.

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    Herzkammer befindet sich die arterielle Oeffnung unmittelbar rechts neben der Atrio-Ventricularöffnung. Die Aortenöffnung bildet gewisser- massen den Mittelpunkt, um welchen sich die anderen 3 Oeffnungen gruppiren (s. a. pg. 25). Jede der 4 Oeffnungen ist von einem bindegewebigen Ring, annulus fibrosus, umgeben (der annulus fibr. aorticus enthält die Herzknorpel). Da die Kranzfurche eine starke Einschnürung (vgl. Anm. pg. 21) bildet, so wird ihr Binnenraum durch die vier Ostien mit ihren Faserringen vollkommen ausgefüllt. Indem die Faserringe zwischen den Oeffnungen zusammenstossen, bilden sie einen vollkommenen Abschluss der Muscu- latur der Ventrikelwände. Dadurch wird diese Musculatur von derjenigen der Vorkammern vollständig getrennt, was nothwendig ist, weil Ventrikel und Atrien sich gesondert und zu verschiedenen Zeiten contrahiren müssen. Die Vorkammern haben nur etwa Va cm dicke Wände. Sie liegen über der Kranzfurche, gewissermassen als Aufsatz auf der Herz- basis. Ueber der hinteren Längsfurche stossen sie äusserlich zusammen, wobei sie im Inneren jedoch ebenfalls durch eine Scheidewand getrennt werden, und ziehen sich nach ihren entgegengesetzten Enden jede in eine zipfelartige Ausstülpung, das Herzohr, auriculum cor dis, aus. Sie bilden zusammen einen Bogen, dessen Enden, die Herzohreu, sich bis auf ca. 7 cm einander nähern. Dieser Bogen umfasst die aorta, während die Lungenarterie zwischen die Enden des Bogens, d. h. zwischen die beiden Herzohren, eingeschaltet ist und so die offen bleibende Stelle des Bogens ausfüllt. Die aorta liegt also im Centrum des von der Lungen- arterie zum Kreise geschlossenen Vorkammerbogens und zwischen ihr und jenem bleibt ein halbmondförmiger Spalt, der sinus t raus versus pericardii. Die Lungenarterie liegt dabei gerade über der vorderen (linken) Längsfurche, während über der hinteren Längsfurche das septum atriorum zu suchen ist. In die linke Vorkammer münden die Lungenvenen. In die rechte Vorkammer senkt sich von hinten her die hintere Hohlvene; von vorn her kommt die vordere Hohlvene jener gerade entgegen. Diebeiden Venenströme sind mithin gerade einander entgegengerichtet; sie werden je- doch beide abwärts abgebogen dadurch, dass sich vom Dach der Vorkammer zwischen beide Venenmündungen ein Muskelwulst, tuberculum inter- venosum [Loweri], herabseukt. Der die weite Mündung der vorderen Hohlvene aufnehmende Tlieil der Vorkammer liegt über dem Herzohr und heisst sinus venosus. Die Herzmuskelfasern setzen sich eine Strecke auf die Venenwand fort. Jede der beiden Hohlvenen nimmt an ihrer