Präparirübungen am Pferd : eine ausführliche Anweisung zur Anfertigung sämmtlicher für das Studium der Anatomie des Pferdes erfordlichen Präparate, nebst anatomischen Repetitionen. Th. III, Situs viscerum und Sections-Technik, eingeweide-Präparate / von Reinhold Schmaltz.
- Schmaltz, Reinhold.
- Date:
- 1903
Licence: In copyright
Credit: Präparirübungen am Pferd : eine ausführliche Anweisung zur Anfertigung sämmtlicher für das Studium der Anatomie des Pferdes erfordlichen Präparate, nebst anatomischen Repetitionen. Th. III, Situs viscerum und Sections-Technik, eingeweide-Präparate / von Reinhold Schmaltz. Source: Wellcome Collection.
53/364 (page 41)
![fellblattes ist also sonst genau, wie die des rechten, aber am Herz- beutel nach der entgegengesetzten Seite gekrümmt; sie liegt deshalb durchweg links von der Medianebene. Von dieser Linie ab schlägt sich das Brustfell in derselben Weise, wie dies schon oben für die rechte Seite beschrieben wurde, auf die linke Zwerchfell Seite und linke Brust- wand um, überzieht dieselben ohne Unterbrechung aufwärts und kehrt unter der Wirbelsäule ebenfalls zu seiner Ausgangslinie zurück. Damit ist der linke Pleurasack gebildet. Die beiden Pleurasäcke sind also einander in Form und Inhalt ähnlich, aber nicht gleich. Der rechte Pleurasack ist vielmehr bedeutend grösser als der linke, weil das Mittelfell vor und hinter dem Herzen links neben die Medianebene fällt, auch das Herz selbst etwas mehr links liegt und daher den linken Pleurasack stärker beengt. Daher erklärt sich auch das grössere Volumen der rechten Lunge. Der rechte Pleurasack besitzt ferner zwischen Herzbeutel und Zwerchfell eine besondere, durch das Hohlvenenblatt abgegrenzte, zwischen diesem und dem Mittelfell gelegene Abtheilung, deren Raum vom medianen Lungenlappen eingenommen wird. Es ist möglich, dass das Mittelfell hinter dem Herzen löcherig ist und so eine normale Communication beider Pleurasäcke entsteht, wie sie pathologisch (beim Uebertreten von Ergüssen) jedenfalls oft beobachtet wird. Die beiden Lungen sind aber nicht ganz vollständig durch das Mittelfell geschieden. An der Lungenwurzel wäre nämlich eine solche Scheidung gar nicht möglich, weil hier beide Lungen durch Bronchien, Arterien und Venen verbunden sind. Das zwischen diesen Kanälen liegende Lungengewebe beider Lungen stösst daher direct zusammen und ist nur durch Bindegewebe abgegrenzt und gleichzeitig locker verbunden. Auch hinter der Lungenwurzel ist noch ein handtellergrosses Stück des medianen Lungenlappens mit einem entsprechenden Stück der linken Lunge ebenso verbunden. Der seröse Ueberzug sowohl, wie die medias- tinale seröse Scheidewand fehlen also an dieser Stelle. [Mit Bezug auf das oben (pag. 36) über die Entstehung des Lungenfells aus dem Mittel- fell Gesagte ist das erklärlich. Das vom unteren Rand an der Innen- fläche der Lunge heraufziehende Lungenfell kehrt eben so zu sagen dort früher um und geht als Mittelfell wieder abwärts, ohne die Linie, in welcher es vom Mittelfell sich umgestülpt hatte, erreicht zu haben.] An den Lungengefässen schlägt sich übrigens das Lungenfell auch um und geht in das den Herzbeutel überziehende Mittelfell über. Da- durch kommt an der linken Vorkammer der Herzbeutel mit den Lungen in directen Zusammenhang.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28131083_0053.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)