Practicum der physiologischen und pathologischen Chemie : nebst einer Anleitung zur anorganischen Analyse für Mediciner / von E. Salkowski.
- Salkowski, E. (Ernst Leopold), 1844-1923.
- Date:
- 1912
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Credit: Practicum der physiologischen und pathologischen Chemie : nebst einer Anleitung zur anorganischen Analyse für Mediciner / von E. Salkowski. Source: Wellcome Collection.
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![Clilorblei | l)lcicliorid|, jcdocli köiiiicii auch bei Abwesen- heit von Gruppe 1 Trübungen entstellen, wenn die Lösung Antimon- oder Wismutliverbindungen cntliält, durch Lil- dimg von Oxvcliloriden: basischem Antimonchlorid SbOCL l)czw. basischem AVismuthchlorid LiOCI ^). Die letzteren Ver- bindungen lösen sich bei weiterem Zusatz von Salzsäure auf, die ersteren nicht. Man setzt also mehr Salzsäui’e hinzu, schüttelt kräftig durch (im Kolben), damit sich der Niederschlag, falls ein solcher bestehen bleibt, gut zusammen- ballt. Dei‘ Niederschlag enthält nunmehr die Gruppe 1, die Flüssigkeit die übrigen Gruppen. Man filtriert ab, falls ein Niederschlag entstanden ist, wäscht den Niederschlag aus und imtersiicht ihn nach S. Id (Gruppe 1), in das Filtrat leilet man Schwefel wasserstoll ein; falls durch Zu- satz von Salzsäure keine Fällung entstand, unterbleibt natürlich das Filtrieren; dasselbe gilt auch für die folgenden Gruppen. Man leilet so lange Schwefelwasserstoff in lang- samem Sti’om ein, bis alle dadurch Fällbare vollständig ausgefällt ist. Dies gibt sich dadurch zu erkennen, dass der Niederschlag sich nach einigem Umrühren absetzt und die Flüssigkeit auch nach dem Abblasen der über derselben befindlichen fjuftschicht deutlich nach Schwefelwasserstoff riecht. Fm ganz sicher zu gehen, filtriert man aber in jedem h'all eine Probe ab und prüft das Filti’at auf (legenwai't von freiem Schwefelwasserstoff, am einfachsten durch Zusatz einiger d’ropfen Kupfersulfat- lösung oder Pleilösung: es muss eine schwärzliche Färbung entstehen, ist das niclit der Fall, so leitet man noch mein- Schwefelwasserstoff ein. Der durch Schwefelwasser- stoff bewirkte Niederschlag besteht aus Gruppe fl. Man filtriert denselben ab, wäscht ihn gut aus und unter- sucht ihn nach S. 33. Fntsteht durch Schwefel- wasserstoff keine Fällung, so ist Gru])pe 11 nicht vorhanden. Es kann indessen Vorkommen, dass der Niederschlag sich nicht gut absetzt, sondern äusserst feinllockig suspendiert bleibt. Das kann dann der Fall sein, wenn nur Gruppe 11a vorhanden ist (sog. col- loidaler Zustand der Schwefclmetalle). Dann pllegt der Niederschlag 1) Es ist indcssf'n, besonders bei der Uniersuchnng von f^düssig- keiten, auch auf die tlöglichkeil Kücksicht zu nehmen, dass l\letalle fler Gruppe fla. jiamenilich als .Schwefelmeialle, ausfallen. wenn die J^'liissigkeit alkalisch reagierte: in diesem Falle entwickelt sieh beim Ansäuern der Losung stets Sehwefelwassei-stotr, kennilich an seinem Geruch und der Schwärzung von Dleipapier.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28106234_0030.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)