Die Arabischen Augenärzte / nach den quellen bearbeitet von J. Hirschberg, J. Lippert und E. Mittwoch.
- Hirschberg, J. (Julius), 1843-1925.
- Date:
- 1904
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Credit: Die Arabischen Augenärzte / nach den quellen bearbeitet von J. Hirschberg, J. Lippert und E. Mittwoch. Source: Wellcome Collection.
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![Siebentes Kapitel. üeber den Nachtblinden1 (sabkür), d. h. über denjenigen, welcher am Tage sieht und nicht in der Nacht.2 Diese (Krankheit) entsteht aus vier Ursachen: entweder aus einer Feuchtigkeit (Erguss) der Eiweiss-Flüssigkeit, oder aus einer Verdickung des seelischen Geistes3, oder aus einer Verdickung der Krystall-Feuchtigkeit oder aus Trübung derselben, oder aus zu lange fortgesetztem Aufenthalt in der Sonne.4 Die Sache verhält sich folgendermaassen. Zur Tageszeit verdünnt sich die genannte (Eiweiss-) Feuchtigkeit, und ebenso jene Dicke (des seelischen Geistes), wegen der Hitze der Tag-Luft: so wird der Blick verfeinert. Zur Nachtzeit aber verdicken sich jene Absonderungen, wegen der Kälte und Feuch- tigkeit der Nacht-Luft: somit kann der Kranke Nachts nicht sehen. Bei der Art aber, welche von zu langem Aufenthalt in der Sonne entsteht, schwächt die Hitze der Sonne den Sehgeist, weil sein feinerer (Antheil) sich verflüchtigt, und nur sein dickerer zurückbleibt: der letztere verdickt sich dann gleichfalls durch die Feuchtigkeit der Nacht-Luft und hindert das Sehen. Zuweilen entsteht es von Dünsten aus dem Magen. Es be- steht (nämlich) ein Unterschied zwischen diesem und dem, was vom Gehirn herkommt (ausströmt). Denn das letztere bleibt in allen Zuständen gleich und unverändert, während das, was aus dem Magen emporsteigt, zwar leicht ist bei Reinigung des Magens, aber sich vermehrt bei seiner Füllung. K. 7. 1 sabkür ist persisch (Sab = vnvog, Nacht; kür = blind). — Der arabische Name für Nachtblindheit ist 'aää. Vgl. K., S. 169. Kh. hat: sabkara, d. i. 'asa, bezw. umgestellt. (Glossem!) 2 Vgl. Gr. d. A., § 51—53 und § 244. Paul. III, c. 22, § 35: Nvxxälana Xeyovffiv, öxav avjißij xr\v (iev rj^eqav ßkmsiv, övofievov de rjXiov äpavQoxeQov fiQäv, vvxxbg de fevo^iefrjc ovdafiäg öqüv. Ebenso Oreib. V, S. 451; Aet., S. 116; Akt. II, S. 447, und zwar, wie der erstere angibt, aus Galen. 3 Aet. a. a. 0.: yiyjwöm de xovxo doxet (lak'kov Siä xiva nadeveini' neQi x!/v xeq>uki]v, xctl (xülujxa ötix ti)c tov önxixov nvevftaxoc na%vxrixa xotl xüv lomcöv neqi xbv öqiS-alfibv vygmv xai /ixcavui1. (Vgl. unten Kap. 8.) 4 Richtige Ursache der heilbaren Form der Nachtblindheit, — wie es scheint, bei den Griechen nicht auffindbar.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21286693_0296.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)