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Credit: Geschichte der Augenheilkunde. Source: Wellcome Collection.
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![rang et qui exploite impudemeDt ta credulite publique ... II \ a encore ä Paris un homme ä peu pres de la meine espece, e'est Mr. Gondret; mais celui-ci a un diplome, ce (jui ne L'empeche pas d'ecrire et de parier conmie l'aulre«, und <iuf sie bezieht sich ohne Zweifel auch die Erklärung von Carbon du Villards ') : »Die Heilung des grauen Staars ohne Operation, durch innere oder äussere phar- maceutische Mittel, hat gelehrte Aerzte lange Zeit beschäftigt, allein durch die Nutzlosigkeit ihrer Untersuchungen ermüdet, haben sie dem Charlatanismus diesen neuen Stein der Weisen überliefert«. —In einer etwas modificirten Weise Application von Aetzammoniak auf die nächste Umgebung der Augenhöhle und mit demselben Mittel getränkte Compressen auf die Schläfengegend gelegt) hat Illingens der sicilianische Augenarzt Pugliatti2) dies Verfahren neben gleichzei- tiger innerer Anwendung von .Jodkalium auch noch später empfohlen. § 117. So effectvoll Daviel mit der von ihm erfundenen Extractions-Methode der Katarakt auf der ophthalmiatrischen Bühne aufgetreten war, so schnell sich dieselbe in der augenärztlichen Technik eingebürgert hatte, so kurze Zeit liess die Reaction gegen das neue operative Verfahren auf sich warten: bald nach Ein- führung desselben wurden Stimmen über unglückliche Erfolge der Operation be- kannt, die allerdings weniger der Idee als der Methode, resp. der Ausführung derselben zur Last fielen, und diese Berichte von Misserfolgen häuften sich in dem Grade7 dass bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Extraction der Katarakt nicht wenig in Misscredit gekommen war, und es den Anhängern älterer und den Erfindern neuer Operations-Methoden der Katarakt leicht wurde, ihren Verfahrunssarten der Extraction gegenüber eine allgemeine Geltung zu ver- schallen ; Vor Allem gelang dies zunächst Wim. Heinr. Jil. Bichhorn, Arzt in Magde- burg, mit der von ihm erfundenen Keratonyxis. — Mit diesem Namen be- zeichnete Blchhorx ursprünglich die kunstgemässe Durchbohrung der Hornhaut mit einem nadelartigen Instrumente behufs Ausführung einer Operation an den inneren Theilen des Auges, speciell an der getrübten Linse und Linsenkapsel, resp. behufs Operation des Staars oder Nachstaars, und zwar bei der eigentlichen Katarakt entweder (und vorzugsweise) durch Discission oder (ausnahmsweise) durch Reclination resp. Depression). — Die Idee, Nadeloperalionen der Katarakt von der Hornhaut her zu machen, war keine neue; schon Galen deutet an einer Stelle vergl. oben S. 279) auf ein solches Verfahren Discissio weicher Katarakte) hin und auf bestimmtere derartige Angaben trifft man in den Schriften mehrerer Aerzte und Ophthalmologen des Mittelalters und der neueren Zeit4,, allein es lj Handbuch etc. II. 2) Annal. de la Chirurg. 1845 Novbr.—Dcbr. 3 So erklärte u. a. Rosas (Oest. med. Jahrb. 1837, Nst. V. XII. S. 43), dass trotz der vortrefflichen Resultate, welche die Extraction der Katarakt ergeben hatte, trotz ihrer unver- kennbaren Vorzüge vor den übrigen Katarakt-Operationen, dieselbe dennoch »heutzutage von vielen Augenärzten vernachlässigt, oder doch andern an und für sich weniger vollkommenen Methoden nachgesetzt wird.« Den Grund für das so häufige Misslingen der Extraction lag aber, wie er hinzufügt, nicht in der Methode selbst, sondern einzig und allein in der unzweck- mässigen und ungehörigen Anwendung derselben. 4 Vergl. hierzu u. a. den Artikel in Hecker's Vater] Annal. der ges. Med. 1811, III. S. 3'»1 und Magnus' Gesch. des grauen Staars. Leipz. 1870, S. 153.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2101999x_0284.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)