Ein Fall von traumatischer Rückenmarksaffektion nebst einem Beiträge zur Kenntnis der sekundären Degeneration des Rückenmarks / von Karl Petrén.
- Petrén, Karl Anders, 1868-1927.
- Date:
- 1901
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Credit: Ein Fall von traumatischer Rückenmarksaffektion nebst einem Beiträge zur Kenntnis der sekundären Degeneration des Rückenmarks / von Karl Petrén. Source: Wellcome Collection.
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![C. N., Schneider, 60 Jahre alt, von Billeberga (Schonen), aufge- noramen am 2. November 1899, verstorben den 19 Januar 1900. Der Kranke soll früher immer gesund gewesen sein. Den 31. Ok- tober wurde er von einem Pferde zwischen den Schultern geschlagen. ]•> konnte sich selbst aufrichten und ging hiernach noch fast 10 Kilometer Weges, wobei er jedoch Schmerzen im Rücken verspürte. Am Morgen des folgenden Tages ging er mit grossen Beschwerden, konnte jedoch noch uriniren. Im Laufe dieses Tages traf jedoch plötzlich Lähmung ein. Während er sass, konnte er sich weder aufrichten, noch gehen, noch stehen. Zugleich bemerkte er, dass die Beine gefühllos wurden. Seit damals hat er keinen Stuhl gehabt und hat auch ohne Katheter keinen Urin lassen können. Den 2. Novembei’: Der Kranke klagt über schwere, stechende Schmerzen in den Armen. Am Rücken findet sich kein Zeichen von äusserer Gewalt. Bei Druck schmerzt die ganze Wirbelsäule, be- sonders oben. Sie zeigt keine Deformität. Druck- und Schmerzsinne an den Beinen und am Rumpfe bis zum Mammillarplane erloschen. Oberhalb dieser Stelle sind sie leicht abgestumpft. Der Zustand der ■ Temperatursinue nicht untersucht, da dies durch die Abgestumpftheit des Kranken erschwert war. Die Beine waren völlig gelähmt, auch ^ die rohe Kraft der Arme war deutlich herabgesetzt. '' Das Herz normal. Keine Zeichen von Arteriosklerose. Den 5. November: Der Kranke bekam heute Stuhlgang nach . Wasserklystir. Dabei wurde beobachtet, dass dieser allmälich erfolgte, ;. und dass der Kranke diesen Akt nicht beherrschen konnte. Die Sensibilität des Rumpfes ist heute etwas gebessert. Den 11. Dezember: Die Schmerzen in den Armen sind schwächer ■ geworden. Die unteren Extremitäten lassen sich in geringem Grade ^ aktiv bewegen. Die rohe Kraft der Arme ist noch unbedeutend. Die Inkontinenz des Harns ist noch vorhanden. Die Sensibilität wird als ■ | fast normal, nur wenig herabgesetzt angegeben (wobei vermutlich an den Beinen gemeint wird). Den 18. Januar: Der Zustand des Kranken hat sich seit einiger [ Zeit beständig verschlechtert. Inkontinenz des Harns und der Faeces •:= ist vorhanden. Der Kranke hat Dekubitus, welche sich in grossem Um- f fange ausdehnen: über grosse Teile des Rückens, sogar an den Seiten t der Brust und an den unteren Extremitäten. Die Temp. wechselt j' seit einiger Zeit zwischen 37° C. und 38° C., ist nur einmal über 40° C gestiegen. Bei der Sektion war der Verf. zugegen. Braune Indimation der j Herzmuskulatur wurde gefunden. Die Klappen und die Ostien waren i; ohne jede Veränderung. Die Leber zeigte in nicht geringem Grade » fettige Degeneration. Kein Tumor in den Bauchorganen; Nephro- pyelitis suppurativa. Die Hemisphären des Gehirnes zeigten auf der Schnittfläche eine gesteigerte Blutfüllung. Sonst konnte nichts krankhaftes entdeckt werden. Der Hirnstamm mit dem Kleinhirne wurde, ohne zerteilt zu werden, in Müller’sche Flüssigkeit gelegt. Bei Eröffnung der Wirbel- säule wurde beobachtet, dass die Dura mater mit den Bogen dos ersten und](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22428203_0006.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)





