Beitrag zur Behandlung der Larynx-Stenosen / von L. Schrötter.
- Schrötter L. (Leopold) Ritter von Kristelli, 1837-1908.
- Date:
- 1876
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Credit: Beitrag zur Behandlung der Larynx-Stenosen / von L. Schrötter. Source: Wellcome Collection.
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![Bei Kopacka kam es während der Behandlung zu einem ledern über dem 1. Aryknorpel, und die Wunde verbreitete einen inangenehmen Geruch; nichtsdestoweniger wurde das Einfuhren ler Bougie fortgesetzt und schwand auch hiebei das Oedem. Da och bei mehreren Kranken solche Erfahrungen gemacht habe und ogar bei solchen Fällen, wo eine frische Perichondritis mit Eite- •ung zu Stande kam, und der Eiter sich durch einen Fistelgang nach dem Wundcanale hin entleerte, so möchte ich keinen Anstand nehmen zu erklären, dass die neue Erkrankung nicht durch den mechanischen Reiz des Bougieeinführens, sondern auf Rechnung lies noch nicht erloschenen Grundprocesses kam. Wollte man andererseits annehmen, dass das Verfahren dennoch hiebei einen influss hatte, so muss wieder zugegeben werden, dass gerade durch das Bougieeinführen in den Fällen von Eiterung die Eiter- wöhle von oben her comprimirt, und so der Eiter aus dieser Herausgedrückt wird, das Verfahren also wieder nur nützlich t,ein kann. In gedrängter Kürze will ich von fünf weiteren Fällen prechen, die sich noch gegenwärtig in Behandlung befinden. Die 30jährige Olbrich A. wurde am 23. Mai 1874 mit Stenose des Kehlkopfs in Folge von Perichondritis nach Variola lufgenommen, welche am 10. April die Tracheotomie erheischt uatte. Beim Inspiriren treten die blassen, weissen Stimmbänder nicht normal auseinander, sondern lassen nur nach rückwärts hin ine mässig weite, dreieckige Spalte entstehen; hiebei sieht man inen gleichmässig rothen Wulst von der vorderen Larynxwand herein- und nach unten ragen. Beim Intoniren gehen die Stimmbänder nach orne völlig aneinander, nach rückwärts bleibt aber eine Spalte frei, lei herausgenommener Canule sieht man von der äusseren Wunde ]ner den obenbeschriebenen Wulst deutlich von der vorderen Larynx- vand herabhängen; er ist im Respirationsluftstrome nicht beweglich. Oie Stenose ist also hier durch die Schwellung der beiden wahren Stimmbänder in ihrem vorderen Antheile, durch die Starrheit der Aryknorpel in ihrem Gelenke und durch die angegebene Schwel- ung an der vorderen Larynxwand unterhalb der Stimmbänder »edingt. Wegen intercurrircnder leichter fieberhafter Erkrankung wurde die Bougie zum ersten Male erst am 4. Juni eingeführt, chon am G. Juni konnte die Bougie Nr. 32 angewendet werden.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2169252x_0019.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)