Licence: Public Domain Mark
Credit: Die lehre von dem nervensystem und den sinnesorganen. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University Libraries/Information Services, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University.
529/572 (page 809)
![Die untere Wand oder der Boden der Paukenhöhle entspricht der unteren Fläche der Pyramide, ist abgerundet, von geringer Breite und meist zellig vertieft. Man nennt diese kleinen, aufwärts offenen Räume Cellulae tym- panicae. Die untere Wand zeigt ferner die Paukenmündung des Canaliculus tympanicus (s. unten „Promontorium), sowie die Paukenmündung des Canali- culus carotico-tympanicus inferior. Die Paukenmündung des Canaliculus caro- tico-tympanicus superior dagegen gehört der vorderen (medialen) Wand an. Die vordere Wand ist die kleinste und zeigt die Paukenmündung der Tuba Eustachii. Ueber ihr liegt das Ende des Semicanalis tensoris tympani. Die hintere Wand führt in die Zellen der Pars mastoidea, mittels eines offenen Zugangs, Aditus ad cellulas mamillares s. mastoideas. Sie zeigt ausserdem die Eminentia pyramidalis, deren Spitze eine kleine Oeffnung besitzt zum Durchtritt der Sehne des Musculus stapedius. Die Eminentia pyramidalis schliesst eine kleine Höhle ein, die rückwärts mit dem Fallopi'schen Kanal in Verbindung steht. Sie nimmt den M. stapedius auf. Lateralwärts von der Eminentia pyramidalis liegt die Apertura superior canaliculi chordae. Die laterale Wand wird durch das Trommelfell und den mit ihm ver- bundenen Handgriff des Hammers gebildet. Die mediale oder Labyrinthwand der Paukenhöhle zeigt die meisten, in Fig. 469 hervortretenden Besonderheiten: a) Das Promontorium, Vorgebirge oder Schneckenwulst. Es nimmt in Form eines Hügels einen grossen Theil der Labyrinthwand der Pau- kenhöhle ein, zeigt den senkrecht über sie hinweglaufenden Sulcus Jacob- sonii, überragt das runde Fenster und verwandelt den Zugang zu ihm in eine trichterähnliche Höhle. Jener Sulcus Jacobsonii führt abwärts zur Paukenmün- dung des in der Fossula petrosa entsprungenen Canaliculus tympanicus; oben endigt der Sulcus Jacobsonii mit einer feinen Oeffnung zwischen dem sogleich zu erwähnenden eiförmigen Fenster und dem Processus cochleariformis. b) Das ovale Fenster, Fenestra ovaliss. vestibuli. Es hat bohnen- förmige Gestalt, führt zum Vorhof und wird durch die Fussplatte des Steigbügels verschlossen. Das ovale Fenster wird von einem erhabenen Rand umwallt, Ora fenestrae ovalis. Eine feine Furche zwischen dem ovalen Fenster und der Ora fenestrae, Steigbügelfurche, Sulcus stapedius [Hoffmann] dient zur Aufnahme des Ringbandes der Fussplatte des Steigbügels. c) Das runde Fenster, Fenestra rotunda s. triquetra s. Cochleae. Es wird durch das Promontorium vom ovalen Fenster getrennt, führt zur Schnecke (Scala tympani) und wird durch ein feines Häutchen, die Membrana tympani secundaria (Scarpa) geschlossen. d) Ueber der Fenestra ovalis liegt die in die Paukenhöhle vorspringende, dünne untere Wand des Canalis Fallopiae, Prominentia canalis Fallopiae. Dieser läuft anfangs nach hinten, dann nach unten und ist mit der Höhle der Eminentia pyramidalis durch eine Oeffnung verbunden. e) Ueber dem Promontorium befindet sich ein knöcherner Halbkanal, Semi- canalis tensoris tympani, der wagrecht bis zur Fenestra ovalis streicht und hier an einem dünnen, löffeiförmig aufgekrümmten Knochenblättchen (Pro- cessus cochleariformis s. Rostrum cochleare) endigt. Der Semicanalis tensoris](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21209947_0529.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)