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Credit: Die lehre von dem nervensystem und den sinnesorganen. Source: Wellcome Collection.
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![Raum zwischen der Linse und Retina; desgleichen um die Aussenfläche des Augenbechers. Eine Reihe von Wachsthumsvorgangen bringt auf dieser Grund- lage die Cornea, Sclera und Vasculosa zu Stande. Letztere entspricht, wie man leicht erkennen wird, der Pia und Arachnoides cerebri, beide ersteren dagegen der 1 Mira. Die Iris entsteht in der Weise, dass ihre Pars retinalis einen Theil des zwischen ihr und dem Cornea-Epithel eingedrungenen Bindegewebes für sich seihst beansprucht; ein zwischen diesem und dem Hörnhautbindegewebe sich anlegender Spaltranm gliedert die Iris ah und gibt zugleich der vorderen Augen- kannner den Ursprung. Bezüglich der Einstülpung der primären Augenblase ist noch ein besonderes Verhältniss zu beachten. Die Einstülpung rindet nicht so statt, dass sie vom äusseren Pol der Augenblase aus concentrisch vorrückte. Vielmehr geschieht diese Einstülpung zugleich längs einer an der unteren, inneren und hinteren Wand hinziehenden Linie und greift auf den Stiel der Augenblase über. Die Wand des doppelblätterigen Bechers ist demzufolge längs der genannten Linie gespalten und gehen hier beide Blätter der secundären Augenblase ebenso in einander über, wie in Fig. 485. Das der primitiven Pupille entsprechende Loch ist jedoch hier eiue linienförmige Spalte, man nennt sie die fötale Augenspalte (Chorioidalspalte). Durch diese Lücke, die sich später schliesst, eröffnet sich dem Mesoblastgewebe in der Umgebung der Augenblase und ihres Stieles ein ausgedehnter Weg in das Innere des Becherhohlraums. Die zur Beweguug des Bulbus bestimmte Muskulatur stammt, wie sich aus den Verhältnissen der niederen Wirbelthiere ergibt, aus einer Fortsetzung der Urwirbelplatten in den vorderen Kopftheil. Die Augenlider gehen aus spät auftretenden Falten der den Bulbus um- gebenden Haut hervor, deren Ränder späterhin miteinander verkleben. 5. Das Gehörorgan. Das Gehörorgan beginnt mit der Bildung einer kleinen Einsenkung des Hornblattes zu beiden Seiten des Medullarrohrs, an der Grenze des Hinter- und Nachhirns. Diese Einsenkung, Labyrinthgrübchen genannt, schnürt sich von dem umgebenden Hornblatt alsbald vollständig ab und wird dadurch zum Labyrinthbläschen. Aus diesem Bläschen geht der epitheliale Theil des gesammten inneren Ohres, d. h. des Labyrinthes hervor, welchem sich binde- gewebige Bestandteile frühzeitig anlegen. Der Ductus endolymphaticus ent- wickelt sich nicht aus dem Stiel des Bläschens, welcher letzteres mit dem Horn- blatt verband, sondern aus einer selbständigen Ausbuchtung des Bläschens [Kölliker]. Aus Fortsätzen des Labyrinthbläschens gehen auch der Ductus cochlearis und die häutigen Bogengänge hervor. Die Zweitheilung des Bläschens in den Sacculus und Utriculus, sowie in die beiden Schenkel des Ductus endo- lymphaticus kommt durch Einschnürung zu Stande. Ein Theil der umgebenden Bindesubstanz wandelt sich in Knorpel um und bildet die knorpelige Labyrinth- kapsel, welche mit dem Chondrocranium in unmittelbare Verbindung tritt und einen Theil desselben darstellt. Ein anderer Theil der Bindesubstanz bildet sich zu Gallertgewebe um, innerhalb dessen späterhin durch Verflüssigung die Scala tympani und vestibuli entsteht.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21209947_0550.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)