Die Philosophie des Islam in ihren Beziehungen zu den philosophischen Weltanschauungen des westlichen Orients / von Max Horten ; mit einer Darstellung von Muhammeds Himmelfahrt nach einer Miniatur des 15. Jahrhunderts.
- Max Horten
- Date:
- 1924
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Credit: Die Philosophie des Islam in ihren Beziehungen zu den philosophischen Weltanschauungen des westlichen Orients / von Max Horten ; mit einer Darstellung von Muhammeds Himmelfahrt nach einer Miniatur des 15. Jahrhunderts. Source: Wellcome Collection.
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![samniengehalLen werden und in den bekannten großen Sammlungen vorliegen (69, 317—345). Daß die Ethik im Islam nicht einfach eine Summe von Normen oder gar nur äußerlichen Vorschriften ist, sondern auf einem bestimmten Weltbilde beruht, also ein Teil der Weltanschauung ist und höheren Kulturwert besitzt, ergibt sich nicht nur a priori aus dem Persönlichkeits¬ und Bildungsideale des Orients, sondern auch empirisch aus allen ent¬ sprechenden Texten. 11; 2, 128—380; 3, 102—155; 33 a, b; 34; 8; 9; 30. Ueber Mäwerdi: R. Enger: De vita et scriptis Mäwerdi; Bonnae 1851; D e r s.: Constitutiones politicae; Bonnae 1853; L6on Ostrorog; Alger 1915. 69, 346. 178. Chantepie: Lehrbuch der Religionsgescliichte 2, 214. 179. De castigatione animae, Ed. Bardcnhewer; Bonn 1873; 113, 8. 180. 18, 684, 27. 181. G 0 1 d z i h e r: Wesen der Seele 20 *, 18. 182. kitäbu’r-rfth; Haidarabad 1218; 338, 14. 183. 48 b II 397—400. tafsilu’l-nas’atain; Beirut 1319; 88 f. 184. tahdib 13. 185. Die älteste Form der Uebersetzung des Moqulfa*^ (762 t) ver¬ öffentlichte L. Cheikho (Beyrouth 1905). In leichterer und flüssigerer Diktion ist es in den Schulen des Orients in Gebrauch. Fast ebenso bekannt sind die Ratschläge des weisen Luqmän und ,,Weisheitssprüche“ (hikam) von Patriarchen und Propheten. Die ausgedehnte Literatur der ,,Geschenke“ (tuhaf) an Könige und Veziere, ,,der Leuchte für die Könige“ (Fortüsl [il26 t])» oder Staatskunst“ (sijäsa), ,,der Lebens¬ wege der Könige“ (sijar) bewegen sich in diesem Strome. Selbst Herr¬ scher griffen zur Feder, so Kaikäwusvon Tabaristän, der in dem Qäbüs- näme seine Lebenserfahrungen seinem Sohne Gilänsäh übermittelt (begonnen 1082), — ebenso Wezire wie Tähir (unter Mä'mun [833 t]), NizamuT-mulk, Rasidu’d-din (1318 t) Abu’l-Facll (Wezir Akbars). Der Wesenskern ihrer Gedanken ist dabei ein religiöser. 186. In der Ethik betreten wir ebenso wie in der WelLanschauungs- frage des Orientes ein Neuland der Forschung. Nur ganz minimale Ansätze zu einer wissenschaftlichen Vertiefung dieser Frage sind bisher geschaffen worden. Damit soll in keiner Weise ein Tadel gegen die alte Schule ausgesprochen sein; denn die ganze Zeitentwicklung von früher hatte nicht die Voraussetzungen, die zu einer Erfassung der ethischen Wirklichkeiten wie überhaupt der eigentlichen Kultur bei Fremd¬ völkern verlangt werden müssen. Daher können auch die hier vor¬ gelegten Betrachtungen nicht den Anspruch erheben, irgendwie Fertiges zu bieten, das erst in unerläßlichen, bis jetzt noch fehlenden \or- studien erarbeitet werden müßte. — An dieser Stelle müßte \or der Betrachtung der speziellen und individuellen ethischen Formen eine Darstellung des Systems im allgemeinen vorausgeheu. Wegen Raum¬ beschränkung mußte dies unterbleiben. Bedenkt man, daß jeder irgend¬ wie hervorgetretene orientalische Schriftsteller, angefangen von den Schöpfern der Qasiden und Maqanien bis zu den Juristen und Sitten- schildcrern wie Qazwini unter ethischer Einstellung untersucht werden könnte, so erhält inan einen Einblick in die unendliche Fülle des Stoffes, der dankenswerte Themata für Forscherarbeit abgeben könnte. 187. Abou Yousouf Ya'qoub; Le livre de rim|)öt foncier, traduit par E. F a g n a n; Paris 1922; 400 S. F a g n a n , Les Statuts gouverne- mentaux de Mäwardi, trad.; Alger 1915.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29827942_0364.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)