Ueber die Endigungsweise der Nerven in den Genitalnervenkörperchen des Kaninchens / von Gustaf Retzius.

  • Retzius, Gustaf, 1842-1919.
Date:
1890
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Credit: Ueber die Endigungsweise der Nerven in den Genitalnervenkörperchen des Kaninchens / von Gustaf Retzius. Source: Wellcome Collection.

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    sehr brauchbare Präparate erhalten. Schon von Anfang an wandte ich dazu, seit mehreren Jahren, eine Mischung von Glycerin mit pikrin- saurem Ammoniak an, also dieselbe Mischung, welche Sigmund Mayer ‘) neidich empfohlen hat. Immer fand ich aber sehr nützlich, diese Ammoniumpikrat-Glycerin-Mischung nur langsam in dünnster Schicht und an der Luft einwirken zu lassen, weil sonst die Methylenfärbung sehr leicht erblasst. Ich bringe an allen Präparaten kleine Tropfen der Mischung an die Ränder der Präparate und streiche hin und wieder ein klein wenig noch auf die Oberfläche derselben. Bekanntlich verändert sich hierdurch die Farbe der gefärbten Elemente vom hellblauen zum rotvioletten. Zugleich nehmen die Axen- cylinder und ihre Verzweigungen ein mehr körniges Aussehen an; man sieht besonders in den dickeren Axencylindern knotige Ketten von Körnern. Die knotige Beschaffenheit der feineren Aeste bis zu den Endknöpfen wird noch mehr verstärkt, tritt jedenfalls noch schärfer hervor. Durch diese Fixierungsmethode werden indessen jedenfalls die Methylenbilder länger auf bewahrt und in ihrem Wesen bestätigt. Durch das pikrinsaure Ammoniak wird das Gewebe erhärtet, und die feineren Structurverhältnisse treten dadurch ganz gut hervor. Das Glycerin hellt zugleich das Präparat auf. In Folge dessen sieht man nach der Fixierung die jedes Körper- chen umgebende bindegewebige Kapsel mit ihren concentrischen, kem- führenden, stellenweise dichter angehäuften Lamellen deutlich hervor- treten (Fig. 1—14). Nach innen davon findet sich eine helle undeutlich gestreifte Substanz, in welcher keine Keime zu sehen sind. In diesen laufen die zahlreichen Aeste der Nervenfasern nach verschiedenen t Richtungen hin, um in der Nähe ihrer Oberfläche zu endigen. Diese Substanz, welche Key und ich früher als zu den Nervenfasern selbst gehörig beschrieben, ist offenbar, wie Merkel sagt, eine Art Scheide um die Nervenfasern, oder, wie Izquierdo, Krause, Schwalbe u. A. sie auffassen, eine Art von „Innenkolben“. Bei dieser Behandlungsweise lässt sich jedoch die Natur dieses Gebildes nicht näher bestimmen. ‘) Sigmund Mayer, Zeitschrift f. wissensch. Mikroskopie. 1889. Bd. VI. H. 4. S. 422.