Die Adenomyome und Cystadenome der Uterus- und Tubenwandung : ihre Abkunft von Resten des Wolff'schen Körpers / von Friedrich v. Recklinghausen.
- Recklinghausen, Friedrich von, 1833-1910.
- Date:
- 1896
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Credit: Die Adenomyome und Cystadenome der Uterus- und Tubenwandung : ihre Abkunft von Resten des Wolff'schen Körpers / von Friedrich v. Recklinghausen. Source: Wellcome Collection.
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![selbsl von einem Ast- oder Netzwerk durchzogen erscheinen. Da diese Herde eine rundliche Gestalt besitzen, so grenzt sich die Tumorrinde gegen die einbettende Uterussubstanz mit einer buchtigen Linie ab, besonders da, wo die Herde dicht neben einander stehen. Freilich erscheint der buchtige Kontur auf dem Sagittalschnitt (s. Taf. I Fig. 1) unterbrochen, weil dieser zwischen zwei Herden hindurchgegangen ist. An dieser Stelle wie auch sonst in den Zwischenräumen der Herde setzt sich alsdann das dichte, durch- schimmernde feinstreifige Gewebe der Markstrahlung selbst durch die ganze Rinde, also bis zur ventralen Oberfläche des Tumors hin fort. Wo die Rindenschicht an der dorsalen Oberfläche des Uterus ansteht, wölben sich die Adenomyomherde, namentlich auf der linken Seite des ausgeschnittenen Uterus deutlich hervor, gerade wie die Vorsprünge der Rinde der Niere auf ihrer Hilusseite. Gegen die Markstrahlung grenzt sich ein Theil der rund- lichen Herde der Rinde keineswegs scharf ab, im Gegentheil habe ich an einzelnen, so z. B. deutlich in dem schon erwähnten, aus dem Niveau der Uterusperipherie nach dem Douglas'schen Raum hervortretenden Adenomy- omen nachweisen können, dass ein sich umbiegender Markstreifen an das Adenomyom nach Art eines Stiels sich ansetzt, ja in seinen Hilus deutlich einstrahlt. Vielleicht wenden die Herde durchweg einen solchen zugänglichen Hilus zweiter Ordnung dem Markgewebe zu und die Ausstrahlung des letz- teren erschwert die Abgrenzung. Eher kann man auf dem Längsschnitt eine Trennung vornehmen, indem hier ein kräftiger Arterienzweig, eine Art. he- licina, auf längerer Strecke zu Tage tritt und zwar ziemlich genau in der Längsachse des Tumors gelegen. Haben wir nun an dieser Arterie eine deutliche Marke für das Stratum vasculosum gewonnen, so gelingt es leicht festzustellen, dass der Tumor die dorsale Uterus wand durchsetzt und zwar von seiner dorsalen Oberfläche her durch das Stratum subserosum und Str. vasculosum hindurch noch bis in den ventralen Theil des letzteren hineinreicht, jedoch ohne irgendwo in das Stratum iongitudinale internum submueosum zu gelangen. \ Genauer ergiebt die mikroskopische Untersuchung, dass die geschilderte Markstrahlung rein muskulöser Natur ist. Ihre Muskelfaserbalken zeigen sicli viel wenige]' miteinander durchflochten, wie die des gewöhnlichen Uterusgewebes, laufen vielmehr fast geradlinig parallel neben einander und zwar hauptsächlich in der zur Uterusachse radiär gestellten Richtung die Wand durchquerend. Die Muskelfaserbündel werden erst in dem axialen Theil des Tumors und ferner in den Interstitiell zwischen den Rindenherden zu Plättchen, jedes derselben wiederum mit fast geradlinigem Verlauf ihrer Fasern, der Faserzug aber an den aufeinander gelagerten Plättchen wechselnd gerichtet, so dass man hier genau denselben Eindruck bekommt, wie bei der Betrachtung der Hornhauflamellen auf einem Flachschnitt. In diesen axialen Theilen hat wegen dieser Anordnung die Substanz für das blosse](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2107379x_0026.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)