Die Adenomyome und Cystadenome der Uterus- und Tubenwandung : ihre Abkunft von Resten des Wolff'schen Körpers / von Friedrich v. Recklinghausen.
- Recklinghausen, Friedrich von, 1833-1910.
- Date:
- 1896
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Credit: Die Adenomyome und Cystadenome der Uterus- und Tubenwandung : ihre Abkunft von Resten des Wolff'schen Körpers / von Friedrich v. Recklinghausen. Source: Wellcome Collection.
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![einschliesst — nach Lage und Bau ein Gärtner'scher Kanal, wenn nicht ein in den Cervixriss versenktes Stückchen Cervicalschleimhaut mit Cysten. Fall XII. Miliare cystische Adenomyonie des rechten Tnbenwinkels. Links Kugelmyoni in der Cervix. Flhnniercyste. Blutung. Tb. Meyer, 60 J., gestorben an Gallenblasenkrebs unter Icterus. Uterus von mittlerer Grösse, Länge 80, Corpus 50, Breite des Fundus 50, seine rechte Seite platter wie die linke. An beiden Tubenwinkeln ist die Serosa mit bindegewebigen Auswüchsen versehen, am stärksten rechts, desgleichen Adhäsionsmembranen an den Adnexen, überwiegend rechts; links ein starker Tuboovarialstrang, rechts das laterale Tubenende straff und kurz befestigt an dem Eierstock. Die Eierstöcke geschrumpft, derb, ihre Oberfläche gyriform. In der etwas weiten Höhle des Fundus uteri rechts zwei Schleimhautpolypen, im linken Tubenwinkel sitzt 10 abwärts von der Tuba ein scharf begrenztes kugeliges Myom von 5 mm Durchmesser. Der äussere Muttermund öffnet sich mit einer Querspalte. Als mikroskopischer Befund erregt nur eine Thatsache ein beson- deres Interesse. In dem rechten Tubenwinkel sitzen rings um das intra- murale Tubenende zahlreiche Drüsengänge, viele erweitert und zu Cysten umgebildet; denn alle Uebergangsformen von erweiterten Drüsenschläuchen zu den Cysten sind zu verfolgen, so wie Schläuche in Winkelform, also mit Zweigbildung, so auch cystische Räume, in welche ein, zwei oder drei erweiterte mit abgeplattetem Epithel versehene Kanäle einmünden. Einzelne erwei- terte Drüsenschläuche und einzelne Cystchen enthalten grosse braunpigmen- tirte Körperchen, andere sind mit frischem Blut ganz gefüllt. Die nicht erweiterten Schläuche haben ein evidentes Cylinderepithel, meistentheils un- mittelbar auf Muskelfasergewebeauf liegend; höchstens ist an den grösseren noch eine minimale Schicht kleinzelligen Gewebes dazwischen geschoben. In mehreren Kanälchen tragen einzelne Epithelzellen einen schönen Wimper- besatz, in einem Cystchen tritt derselbe sogar fast continuirlich an der ganzen Reihe der Zellen, soweit die Bekleidung erhalten ist, hervor. Drüsenschläuche und Cystchen erscheinen zunächst unregelmässig durch den ganzen Querschnitt des Tubenwinkels zerstreut, reichen deutlich auch bis in die peripheren Schichten des Myometriums, sind freilich aber am zahl- reichsten in derjenigen Muskelsubstanz, welche die eigene Muscularis der Tuba unmittelbar umfasst, dringen endlich sogar in letztere ein, wenn auch nicht ganz bis zu der Schleimhaut vor. Die Tubenmuskularis er- scheint verbreitert und zwar so, dass ihre concentrisch verlaufenden Faser- bünde] aus einander getrieben, gleichsam aufgeblättert sind. Neue Systeme von Faserbündeln drängen sich ein, welche in ihrem Innern jene Schläuche einschliessen, meistens nur je einen einfachen oder verzweigten Schlauch;](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2107379x_0064.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)