Augenheilkunde und Ophthalmoskopie : für Aerzte und Studirende / bearbeitet von Hermann Schmidt-Rimpler.
- Schmidt-Rimpler, Herman, 1838-1915.
- Date:
- 1901
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Credit: Augenheilkunde und Ophthalmoskopie : für Aerzte und Studirende / bearbeitet von Hermann Schmidt-Rimpler. Source: Wellcome Collection.
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![oculareu Druckes. .Fe härter das Auge, je höher ist Spannung und intraocularer Druck. Eine abnorme Härte ist als Hypertonie, eine abnorme Weichheit als Hypotonie (Nagel) bezeichnet worden. Man prüft die Spannung so, dass man das Auge schliessen lässt und dann, die Zeigefinger auf das obere Lid innen und aussen aufsetzend, mit den Fingerspitzen sanft und abwechselnd drückt. Auch kann man den Bulbus direct mit der auf die Sclera gelegten Fingerspitze betasten. AVeiter hat man besondere Instrumente (Tonometer) zu diesem Zweck angegeben (cf. Glaukom). Bei der äusseren Besichtigung achte man ferner darauf, ob etwa eine ungewöhnliche Prominenz des Bulbus besteht (Exophthalmus) oder ein tiefes Zurücksinken (Enophthalmus). Ehe man zur inneren Untersuchung mittels des Augenspiegels oder schiefer Beleuchtung schreitet, thut man meist gut, die Brechung des Auges (Refraction) und die 8 eh schärfe festzustellen, für jedes Auge allein. Beide Bestimmungen werden in der Regel vereinigt, indem man als Objecte für die mittels Brillengläser vorzunehmende Refractions- bestimmung Tafeln wählt, welche Buchstaben oder Zahlen enthalten, bei denen, wie z. B. bei den Snellen'schen und Schweigger'sehen, gleichzeitig die Entfernung angegeben ist, in der ein normales Auge sie erkennen muss. Es ergiebt sich hieraus dann sofort, in welchem Verhältniss die Sehschärfe (S. oder V[isus]) des Patienten zu der nor- malen steht. Um das Accommodationsvermögen kennen zu lernen, bestimmt man alsdann den Nahepunkt des Auges (Punctum proximum). Da es aber nicht genügt, nur die centrale Sehschärfe zu eruiren, sondern es nötig ist, sich auch über das Sehvermögen der peripher ge- legenen Netzhautpartien zu unterrichten, so bedarf es der Feststellung des Gesichtsfeldes, d. h. des excentrisch gelegenen Gebietes, in dem bei festgehaltener centraler Fixation eines Punktes noch gesehen werden kann. Natürlich ist in diesem peripheren Gebiete nicht dieselbe Schürfe des Unterscheidungsvermögens vorhanden wie in dem centralen. Am einfachsten lässt sich die Untersuchung so anstellen, dass man dem Kranken angiebt, das ihm gerade gegenüber befindliebe Auge des Arztes und zwar die Pupille desselben zu fixiren. Wenn die Entfernung zwischen Hxirtem und fixirendem Auge etwa 30 cm beträgt, so bewegt nunmehr der Arzt in einer, senkrecht auf der Mitte der 30 ein langen Verbindungslinie beider Augen gelegenen Ebene seine Hand von der Peripherie her zur Mitte hin. Sobald der Kranke angiebt, die Hand zu sehen, hat man die Grenze seines peripheren Gesichtsfeldes erreicht. Ob dieselbe der normalen entspricht, controlirt man mit dem eigenen Auge, da bei der erwähnten Versuchsanordnung der Arzt — natürlich](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21167990_0024.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)