Augenheilkunde und Ophthalmoskopie : für Aerzte und Studirende / bearbeitet von Hermann Schmidt-Rimpler.
- Schmidt-Rimpler, Herman, 1838-1915.
- Date:
- 1901
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Credit: Augenheilkunde und Ophthalmoskopie : für Aerzte und Studirende / bearbeitet von Hermann Schmidt-Rimpler. Source: Wellcome Collection.
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![Verband herstellen, wenn man die zur Auspolsterung der Augenhöhle benutzte Watte mit warmer Sublimatlösung befeuchtet und zur Be- festigung anstatt der Flanellbandage eine solche mit G-uttaperchapapier oder Waehstaffet verwendet. Es bedarf etwa alle Stunden einer neuen Befeuchtung, um eine entsprechende Temperatur zu behalten. Trockene Wärme lässt sich in (restalt der kleinen Japanischen Metall-Wärmekästchen, in denen eine Patrone langsam abbrennt, mit grosser Bequemlichkeit anwenden. Oder man benutzt die sogenannten Thermophore, welche dadurch stundenlang Wärme erzeugen, dass das in ihnen befindliche unterschwefligsaure Natron, in heissem Wasser gelöst, beim Wieder-Auskiystallisiren Wärme abgiebt. Die gebräuchlichen medicamentösen Topica sind in der Augen- heilkunde nicht zu zahlreich-, jedenfalls kommt man mit verhältnissmässig wenigen aus. Von Arznei Stoffen, die in Substanz benutzt werden, seien glatte Stifte von Gupr. sulfur., von Alaun und von mitigirtem Höllen- stein (Arg. nitric. c. Kali nitric.) erwähnt: der von Stilling wegen seiner antiseptischen Eigenschaften gegen zahlreiche Augen-Entzündungen empfohlene Pyoktaninstift (gelbe und blaue Anaün-Farbstoffe) hat sich im allgemeinen nicht bewährt. Man spricht von „Touchiren, wenn die betreffenden kranken Stellen direct besh-icken werden. Nimmt man Höllenstein, so neutralisirt man das Ueberschüssige durch Nachpinseln mit einer sclrvvaclien Kochsalzlösung, der dann wieder Wasser naehge- gespült wird. Als Pulver wird mittels eines kleinen Tuchpinsels häufig Calomel (Rp. Hydrarg. chlorat. mite subtilissime pulv.) eingestreut, das man vor Feuchtigkeit schützen muss, da es sonst zu kleinen Körnern sich zusammenballt, und Jodoform. Die übrigen Mittel verwenden wir in der Regel in Lösungen als Tropfwässer oder in Salbenform. Von den Lösungen verschreibe man nicht mein- als 5-0 bis 10-0 g; «las dazu ge- nommene destillirte Wasser muss frisch gekocht sein, um bacterielle Verunreinigungen zu vermeiden. Ihre Anwendung geschieht so, dass man unter Abziehen des unteren Lides mit einem reinen Tropfflaschen ein bis zAvei Tropfen einträufelt oder einen in die Lösung eingetauchten und mit ihr ordentlich angefüllten Pinsel auf dem ektropionirten Lid- rande abstreicht. Darauf lässt man das Auge schliessen. Wenn die Patienten oder ihre Angehörigen die Einträufelung ausführen sollen, so ist es meist besser, dass sie sich des Pinsels bedienen, da das Glasrohr bei angeschickter Anwendung verletzen kann; am leichtesten gelingt ihnen die Einträufelung, wenn die Kranken auf dem Rücken liegen. In Lösungen giebt man besonders häufig Zinc sulfur., Acid. tannic, Cupr. •sulfur. (J/5 bis 1 Procent), Natr. biborac. (2bis 4Procent) und Eydrarg. bichloratum corrosirum (1:5000 bei Blennorrhoe]] und zu prophylak- tischer Antisepsis). Argentum oitricum, Plumbum aceticum können in](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21167990_0032.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)