Ueber die Pigmentbildung in melanotischen Sarcomen und einfachen Melanomen der Haut / von Carl Gussenbauer.
- Gussenbauer, Carl, 1842-1903.
- Date:
- Between 1870 and 1879?]
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Credit: Ueber die Pigmentbildung in melanotischen Sarcomen und einfachen Melanomen der Haut / von Carl Gussenbauer. Source: Wellcome Collection.
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![i ii-01 1 3 t >lf Die ersten Anfänge der Sarcombildung mit der Blutanschoppung, Ectasirung 1 ijund Thrombose der capillaren Blutgefässe und der darauf folgenden totalen und partiellen Entfärbung der rothen Blutkörperchen innerhalb der Gefässbahnen und der Aufnahme des Farbstoffes von den Zellen, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist, u waren gerade hier leicht und häutig zu beobachten. Die an den heranwachsenden Melanosarcomknoten zu beobachtende Vertheilung er Pigmentzellen nach dem Verlaufe der Blutgefässe, ihrer Anordnung in Netzen, welche denen der capillaren Blutgefässe entsprachen, konnte in ebenso klarer Weise zur Anschauung gebracht werden. Fast mag es befremden, dass ich im Netze nicht auch von tapner Diapedesis rother Blutkörperchen berichten kann, nachdem ich ihdoch in ausgezeichneter Weise die Anschoppung, Ectasirung und Thrombenbildung in Blutgefässen bis zu den makroskopischen Ar¬ terien und Venen häufig zu beobachten in der Lage war. Im Netze, sollte man meinen, müsste es doch in Folge der angegebenen Kreis- iulaufsstörungen, welche denen bei der Entzündung in vieler Beziehung dcanalog sind, zu einer Diapedesis rother und weisser Blutkörperchen s in ausgedehnterem Maasse kommen. Dennoch muss ich eine solche für die untersuchten Objecte in 11Abrede stellen. Zwar konnte ich hin und wieder in Zellen Biut- rkörperchen oder Reste solcher auffinden, und es mögen dieselben ndurch Diapedesis aus den Blutbahnen ausgetreten sein; aber derlei /(Befunde waren so selten, dass sie für die eigentliche Pigmentbil¬ dung kaum in Betracht kommen können. Das Bindegewebe um die mehr oder weniger thrombirten Blutgefässe fand ich hingegen ^ausnahmslos frei von rothen und weissen Blutkörperchen und ich Jcimüsste demnach die Diapedesis gänzlich in Abrede steilen, wenn ■dnicht die seltenen Befunde blutkörperchenhaltiger Zellen eine Ein- Huschränkung dieser Negation verlangte. In dem 3. oben milgetheilten Falle handelte es sich, wie bereits erwähnt, um die Untersuchung zweierlei verschiedener Objecte, einmal der melanotischen Sarcome der Gesichtshaut und dann solcher Hautstückchen, welche die beschriebe¬ nen pigmentirten und weissen Flecke enthielten. Letztere standen mir an den Grenzen der exstirpirtea Sarcome zu Gebote. Die Geschwülste waren melanotische Sarcome mit grossen Rund- und Spindelzellen, welche mit grossem Kerne und s: glänzenden Kernkörperchen versehen, verschieden ungeordnet waren. Während die :) Spindelzellen meist parallel angeordnet in den noch vorhandenen die Blutgefässe ü ;führenden Bindegewebsziigen verliefen, waren die Bundzellen in den Maschenräumen iUderselben und der capillaren Blutgefässe gruppirt, so dass das Sarcom den alveo¬ lären Typus annahrn. Die Genesis dieser Zellen war an den Geschwulstgrenzen nait Leichtigkeit nachzüweisen. ö cn I] i 31 10)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30570372_0029.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)