Ueber die Pigmentbildung in melanotischen Sarcomen und einfachen Melanomen der Haut / von Carl Gussenbauer.
- Gussenbauer, Carl, 1842-1903.
- Date:
- Between 1870 and 1879?]
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Credit: Ueber die Pigmentbildung in melanotischen Sarcomen und einfachen Melanomen der Haut / von Carl Gussenbauer. Source: Wellcome Collection.
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![Der Nachweis der Blutgefässthrombose, welcher durch die mit-' geteilten Untersuchungen überall dort geliefert werden konnte, wo eine Entwickelung melanotischer Sarcome in den Geweben zu be¬ obachten war, deckt wohl die Quelle auf, woher solche Thromben in den Kreislauf gelangen können. Die Möglichkeit, dass sie einmal im Kreislauf auch in anderen Organen wieder Thrombose bedingen und so zur Bildung soge¬ nannter metastatischer Geschwülste den ersten Anstoss geben können, lässt sich nicht abweisen. Es besteht allerdings ebenso die Mög¬ lichkeit, dass auch durch den Transport von Zellen die metastatische ct Geschwulstentwickelung eingeleitet werde ]). Die Befunde pigment- ' haltiger Zellen in thrombirten Lebergefässen, deren ich oben er¬ wähnte, sind ein weiterer Beitrag zu den von anderen Beobachtern schon in früherer Zeit gelegentlich gemachten Erfahrungen. Mögen |«1 dererlei transportirte Zellen immerhin mit ein veranlassendes Mo¬ ment zur Metastasenbildung geben, für die Entwickelung der metasta¬ tischen Sarcome haben sie dennoch nur eine untergeordnete Bedeutung, da dieselbe nachweisbar überall aus den constituirenden Gewebsele- menten erfolgt, und zwar unter Erscheinungen, weiche den Wachs- er thumserscheinungen der Primärgeschwülste ganz gleich sind. Die metastatischen Sarcome sind jedenfalls von einer Zellen¬ neubildung zusammengesetzt, deren Ursprung wenigstens der weit- © aus grössten Quantität nach, um nicht zu sagen ausschliesslich aus den Zellen des inficirten Gewebes abzuleiten ist. Es muss dies deshalb besonders hervorgehoben werden, weil mit der Vorstellung von dem Transport der Geschwulstzellen sich nur zu leicht die Vorstellung verbindet, dass die secundäre Geschwulstentwickelung ausschliesslich durch Neubildung aus den transportirten Zellen her¬ vorgehe, während die Beobachtung des thatsächlichen Vorganges doch gerade das Gegentheil beweist. Mit der Infection durch Zellen welche man ja nach allen bisher gemachten Erfahrungen gewiss zugestehen muss, ist aber die Infection durch die Gewebsflüssigkeiten der Geschwülste keineswegs ausgeschlossen. Die Thatsache, dass das Wachst!)um der primären und secundären Geschwülste haupt¬ sächlich dadurch vor sich geht, dass die constituirenden Gewebs- if] l) Zur Pathogenese der Geschwulstmetastasen. (Deutsches Archiv f. kiin. Medicio Bd. XI.). Von Dr. Acker in Erlange)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30570372_0034.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)