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Credit: Lehrbuch der Zoologie / von Richard Hertwig. Source: Wellcome Collection.
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![Heren diese Fähigkeit, weil sie beim Mangel der Augen über die Farbe der Umgebung nicht mehr orientirt sind. ™e' Axenskelet der Fische zeigt viele nur in dieser Classe vor- kommende Grundzüge, gewinnt aber gleiclnvohl in den einzelnen Ord- nungen ein sehr verscliiedenes Aussehen, welches vor Allem davon ab- hängt, ob das Skelet knorplig ist oder verknöchert. Die Wirbelsäule besteht fast stets aus amphicoelen Wirbelkörpern mit oberen und unteren Bögen. In den vorderen und hinteren Aushöhlungen der Wirbelkörper besteht die Cborda fort, welche demnach ein intervertebral anschwellender, roseukranzförmiger Strang ist. Die Bögen schliessen sich mittelst uupaarer Dornfortsätze zusammen, die oberen — den Rückenmarkscanal erzeugend — überall, die untei-en nur in der Schwanz- gegend (Caudalcanal) (Fig. 462, 463), während in der Rumpfregion die unteren Bögen aus 2 Theilen, Rippe und Querfortsatz, bestehen und ventral nicht zur Vereinigung kommen. Auch felilt die Vereinigung der imteren Rippenenden durch das Dazwischentreten eines Sternum, da dieses bei keinem Fisch vorhanden ist. So lange die Verknöcherung ausbleibt oder unvollkommen ist, sind die oberen und unteren Bögen in jedem Segment zu je zwei Paaren vorhanden; das dem Kopf zuge- wandte vordere Bogenpaar ist das stärkere und bleibt bei Fischen mit knöcherner Wirbelsäule allein erhalten; das zweite ist sehr viel kleiner, so dass man es gar nicht zu den oberen resp. unteren Bögen rechnet, sondern von oberen und unteren Intercalarstücken spricht (Fig. 494). Schädel. Für den Fischschädel ist besonders charakteristisch die gute Ausbildung und grosse Zahl der Visceralbögen sowie ihre Unabhängig- keit von der Schädelkapsel, von welcher sie ohne Mühe abgelöst werden können. Die nach Entfernung der Visceralbögen für sich dargestellte Schädelkapsel hat bei allen Knorpelfischen (Fig. 494) einen sehr ein- fachen Bau, wird aber bei Knochenfischen durch Auftreten von Ver- knöcherungen um so complicirter, da die Knochen sehr zahlreich sind und nicht, wie bei den Säugethieren, zum Theil unter einander zu grösseren Knochen verschmelzen; auch sind zwischen den einzelnen Fischfaniilien grosse Unterschiede wahrnehmbar, indem bei einigen Knochen auftreten, welche den anderen fehlen (Fig. 465, 495). Durch besondere Constanz zeichnen sich die grossen Belegknochen der Schädel- decke iParietalia Frontalia [fr], Nasalia [na]) und der Schädelbasis aus. Letztere ist fast in ganzer Länge von einem unpaaren mächtigen Belegknochen zugedeckt, der sonst nur noch bei den Amphibien (Fig. 510) vorkommt und daher besondere Beachtung verlaugt, von dem Parasphenoid (ps). Der am vorderen Ende des Parasphenoid sitzende Vomer (vo) ist ebenfalls unpaar, während bei allen übrigen Wirbelthieren der Vomer paarig an der Spitze des ersten Visceralbogens angelegt wird. Unter den primären Knochen sind in ihrer Ausbildung am constantesten die ersten, die drei Ethmoidea (ein öfters paariges Me- sethmoid, zwei Exethmoidea [me und ee]), und die letzten, die vier Occi- pitaHa (Basioccipitale [oc. s. \, Exoccipitale [or.. Supraoccipitale [oc. b.]). Dagegen ergeben sich Verschiedenheiten in der Gehör- und Augen- gegend. Bei der ganz ausserordentlichen Grösse des Labyrinths sind zahlreiche Otica vorhanden, meist (Fig. 495) fünf (drei obere: Spheno- ticum spho, Pteroticum j^to, Epioticum epo und zwei untere: Prooticum pro und Opisthoticum oo), seltener vier (Fig. 465) in Folge Mangels des Opisthoticum. In der Augengegend sind die Knochen des Keilbein- körpers (Praesphenoid und Basispheuoid) bald gut entwickelt, bald rudi-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21926062_0496.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)