Licence: Public Domain Mark
Credit: Lehrbuch der Zoologie / von Richard Hertwig. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
505/600 (page 487)
![sind (bedeckte Kiemen , Ela sraobrancliier [Fig. 499, 500]), trägt der Zungenbeinbogen k e i n e n 0 p e r c u 1 a r a p a r a t, wohl aber eine Reihe von Kiemen blättchen. Aus der Anatomie der Eingeweide sind folgende Punkte zum Unter- schied von anderen Fischen (Teleostiern) wichtig: 1. Das Herz (Fig. 501 Ä) hat einen langen Conus arteriosus mit vielen Klappenreihen über- einander, dagegen fehlt der Bulbus. 2. Der Darm (Fig. 498 A) besitzt eine Spiralklappe, dagegen weder Appendices pyloricae, noch Schwimmblase. 3. Die Entleerung der Geschlechtsorgane erfolgt durch das Nierensystem. Die Eier gelangen durch Platzen der Follikel aus dem ab und zu unpaaren Ovarium in die Leibeshöhle und von da durch die Tuben und die stets paarigen Müller'schen Gänge nach aussen. Die Spermatozoon dagegen benutzen den oberen Theil der Niere. Die männlichen Selachier unterscheiden sich äusserlich von den Weib- chen dadurch, dass Theile der Bauchflossen besonders kräftig entwickelt sind und zur Begattung benutzt werden (Fig. 504 c). Die grossen, dotter- reichen Eier werden daher schon in den Eileitern befruchtet \md entwickeln sich meist in uterusartigen Erweiterungen derselben. Die Embryonen, deren Kiemenblättchen sich zu langen, aus den Spalten vorragenden Büscheln verlängern (Eig. 486 k), ernähren sich von der im Dottersack enthaltenen Masse; nur bei Mustelus und Carcharias kommt es, was schon Aristoteles wusste, aber erst in diesem Jahrhundert J. Müller neu bestätigt hat, zur Bildung einer Placenta, welche sich von der Placenta der Säugethiere (vergl. S. 547) dadurch unterscheidet, dass die Grefässe, welche in die reichlich vascularisirte Wand des Uterus eindringen und Nahrung aus dem Blut der Mutter saugen, vom Dottersack, nicht wie bei den Säugethieren von der Allantois geliefert werden. Ausser lebendig gebärenden Selachiern giebt es auch eierlegende; bei diesen werden die Eidotter ähnlich wie bei Vögeln von einer EiweisshüUe und einer Schale umgeben, nur dass letztere eine hornige Beschaffenheit hat, meist in 4 Ecken ausgezogen und oft mit Fäden zur Befestigung des Eies an Wasserpflanzen, Steinen etc. versehen ist. I. Unterordnung. Squaliden. Die Squaliden (Fig. 503) haben einen drehrunden schlanken Körper mit freibeweglichen Brustflossen und deutlich heterocerker Schwanzflosse und sind dementsprechend gewandte Schwimmer, die ihre grosse Schnelligkeit und Körperkraft fast ausschliesslich benutzen, Fig, 503. Acanthias vulgaris (nach Claus). N Nase, 8pl Spritzloch, R vordere Rückenflosse mit Stachel, hintere Rückenflosse, 8 heterocerke Schwanzflosse, Ks Kiemenspalten, Br Brust- flosse, B Bauchflosse. um andere Wirbelthiere, vor Allem Knochenfische und Walfische zu er- jagen. Palatoquadrat und Mandibulare sind zu diesem Zweck mit vielen grossen, zugespitzten Zähnen mit messerscharfen oder gesägten Kanten aus- gerüstet. Auf der Kante des Kieferbogens stehen die grössten Zähne; da-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21926062_0507.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)