Licence: Public Domain Mark
Credit: Lehrbuch der Zoologie / von Richard Hertwig. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
567/600 (page 549)
![laticaudata Shaw., Schuppenthier, Indien, zahnlos mit dachziegelartigen Hornschuppeu. On/deropus capeiis/'s GceoS., Capschwein mit langer Schnauze, borstigem, spärlichem Haar, mit kleinen Backzähnen und rudimentärem Milchgebiss, Afrika. Die wegen ihrer langen Zunge und zahnlosen Kiefer früher hierher gerechneten Ameisenbären Brasiliens [Myrmecophaga juhata L.) sind thiergeographisch und nach ihrem Bau viel näher mit den Faul- thieren verwandt. II. Unterordnung. Cingiilaten, Gürtelthiere, ausschliesslich südameri- kanisch, insectenfressend; Rücken mit Schienen fest gefügter Knochenplatten gepanzert; zahlreiche Backzähne. Dasißms gigas Cuv. !Nahe verwandt die riesigen, diluvialen Gli,])todonten. III. Unterordnung. Bradijpoden, Faulthiere, mit spärlichen Zähnen, rauhem, langhaarigem Fell, kleinem, rundem Kopf, rudimentärem Schwanz, in der Gestalt an Affen erinnernd. Die Thiere hängen sich mit ihren langen sichelförmigen Krallen an Baumäste, das Laub fressend; sie sind wie die diluvialen ßiesenfaulthiere [Megatherium Ciivieri Desm.) auf Süd- amerika beschränkt. Bradypus tridactylus Cuv., mit 9 Halswirbeln, Gholoejms didactylus HL, mit 6 Halswirbeln. V. Ordimiig-. Cetomorphen, Walthiere, Meersäiigethiere. Zwei in ihrem Bau sich wesentlich von einander unterscheidende Gruppen der Säugethiere, die Seekühe und die Walfische, haben sich dem Aufenthalt im Wasser so vollkommen angepasst, dass sie auf dem Land nur vorübergehend oder überhaupt nicht mehr zu leben vermögen. Dabei sind die Thiere so fischähnlich geworden, dass die Walfische von Laien vielfach noch jetzt, wie früher von den Fachzoologen, für echte Fische gehalten werden. Kopf und Humpf sind gegen einander kaum abgesetzt, da sich die Halsregion in Folge von Verkürzung und oft auch Verschmelzung der Halswirbel äusserlich nicht mehr bemerkbar macht. Die hinteren Extremitäten und das Becken mit Ausnahme kleiner Darmbeinrudimente fehlen, wesshalb auch Sacral- und Lumbai- wirbel nicht mehr unterschieden sind. Die vorderen Extremitäten sind flossenförmig und werden beim Rudern von einer Schwanzflosse unter- stützt, welche horizontal gestellt, nur von fibrösem Gewebe gestützt und daher anatomisch mit der Schwanzflosse der Fische nicht gleich- werthig ist. Die Haut enthält nur spärliche Haare, ja bei manchen Walfischen kommt es sogar vor, dass die beim jungen Thier nur in der Nachbarschaft des Mundes vorhandenen Haare gänzlich verloren gehen. I. Unterordnung. Sirenen, Seekühe. Die Sirenen bewohnen das flache Wasser des Meeres — seltener der Flussufer - - und grasen hier die Tang- wälder mit ihren gewaltigen, von Hornplatten bedeckten Kiefern ab. Die Bezahnung kann ganz fehlen oder ist mangelhaft. Am häufigsten erhalten sich die schmelzfaltigen, an das Gebiss der Ungulaten erinnernden Back- zähne , während die Schneidezähne fehlen oder wenigstens functionsunfähig sind und nur beim männlichen Dugong sich als ein Paar kräftiger, beim Weibchen rudimentärer Hauer im Zwischenkiefer entwickeln. Die Flossen haben öfters noch Nagelrudimente und stets ein bewegliches Ellenbogen- gelenk. Die Zweizahl der Milchdrüsen und ihre Lage an der Brust er- klärt es, wie man die ungeschlachten Thiere für Mischwesen zwischen Mensch und Fisch hat halten können. Manatus americanus Desm. mit nur 6 Halswirbeln. Halicore Dugong Quoy et Gaim., Männchen hat zwei](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21926062_0569.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)