Kriegswaffen und Feld-Sanitätsdienst : ein Compendium der Waffenlehre und Waffenwirkung für Militärärzte.
- Date:
- 1899
Licence: Public Domain Mark
Credit: Kriegswaffen und Feld-Sanitätsdienst : ein Compendium der Waffenlehre und Waffenwirkung für Militärärzte. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
63/84 (page 53)
![(•) die absolute Zahl verfeuerter Patronen; dieselbe ist ein Product aus den Factoren, a) Zahl der thätigen Gewehre, ß) Zahl der von jedem Gewehre in der Zeiteinheit verschossenen Patronen („Leb- haftigkeit“ des Feuers), y) Zeitdauer der Feuereinwirkung; d) die Feuerleitung; selbe kommt für die folgenden Erörterungen nur nebensächlich (Zeitpunkt der Feuereröffnung etc.) in Betracht; e) die Entfernung des Zieles vom Beschießenden; denn sie muss zum Intensitätsgrade der Fehlschusszone in Correlation gebracht werden; /) die räumliche Ausdehnung des Zieles, vor allem seine Höhe (s. P. 90) und seine Tiefe (die Breite kann für theoretische Unter- suchungen von Gefechtssituationen als mit der beschießenden Front ungefähr gleich ausgedehnt insolange angenommen werden, als nicht das Gegentheil ausdrücklich bemerkt ist). Zur Verlustabschätzung ist übrigens noch der ganze Zielcubus im Sinne der P. 84 und 85 c procentualisch zu restringieren; g) die Gestaltung des Schussterrains (s. P. 90, 92); denn dieses gibt mitunter vertiefte bestrichene Räume, mitunter wieder völlige Deckung: h) die Consistenz des Bodens vor dem Ziele; denn diese beeinflusst (s. P. 64) die Zahl der Geller. ^) Zu einzelnen dieser Factoren müssen nun kurze . Commentare gegeben werden. Die Raumdimension der Ziele (s. P. 103 /) wechselt im Fortgange merifungen zur eines Gefechtes. Da „aus der Tiefe“ gefochten werden, d. h. durch Zielausdehnung rechtzeitige Einsetzung rückwärts bereitgestellter Reserven in die ™ Gefechte, schießende Front, deren Feuer stets genährt werden muss, so folgt, dass in frühen Gefechtsperioden nur ein geringer Theil der verfügbaren Kräfte in aufgelöster Form („Schwarmlinie“) den Feuerträger bildet und dass rückwärts in verschiedenen Entfernungen eine Reihe hintereinander echellonierter mehr minder compacter (sich thunlichst verbergender und der Höhe nach verkleinernder [s. P. 90]) Zielobjecte (Compagnie-, Bataillons-, Regiments- etc. Reserve) vorhanden ist. Je mehr nun das Gefecht seinem Höhepunkte zustrebt, desto mehr dieser Reservestaffeln wurden bereits in die Schwarmlinie geworfen, so dass endlich im Entscheidungsmomente die ganze Kraft, in eine sehr verdichtete Linie von Schützen aufgelöst, ein einziges compactes, aber seichtes Zielobject darbietet. Bircher unterscheidet, vom sanitäts-taktischen Standpunkte sehr treffend, über folgende Zonen, bzg.sw. Perioden eines typischen Gefechts- verlaufes: a) die „Aufmarschzone“ bis an etwa 2000 Schritte vom Gegner, in welcher die Truppen zum Gefechte gruppiert werden und die unter günstigen Verhältnissen nicht, sonst aber vorzugsweise nur vom Artilleriefeuer bestrichen werden dürfte; h) die „Entwickelungs- zone“, von 2000 bis etwa 700 Schritte an den Gegner, in welcher sich das Gefecht seiner Krise entgegenarbeitet und die, zumal gegen ihr Ende, schon im intensiven Gewehrfeuer liegt, endlich c) die „Ent- ') Für die folgenden theoretischen Untersuchungen werden nur die gesperrt gedruckten F’aetoren in den Ciilcül bezogen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22384765_0063.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)