Die Krankheiten der Schilddruse und ihre Behandlung / von Hermann Lebert.

  • Lebert Hermann, 1813-1878.
Date:
1862
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Credit: Die Krankheiten der Schilddruse und ihre Behandlung / von Hermann Lebert. Source: Wellcome Collection.

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    8X3 ten Gemiscli derselben, weder dem Sympathicus ausschliess- lich zukommende physiologische Functionen noch eigene pathologische Wirkungen bisher zugesprochen werden können. Seien wir daher aufrichtig und bekennen wir unsere Un- wissenheit über die Natur dieses Leidens. Behandlung, Die Unsicherheit unserer Kenntnisse entspricht auch eine gewisse Unsicherheit in der Therapie. Nur so viel steht fest, dass alle schwächenden Methoden, wie Blutlassen, Abführen, strenge und blande Diät nach- theilig sind. Leider muss ich aber mit v. Graefe gestehen, dass die entgegengesetzte Metliode mir nicht die gehoffte Wirkung bisher geboten hat. Trotz den von anderer Seite angegebenen widersprechenden Thatsachen, habe ich weder vom Chinin, noch von sonstigen China-Präparaten, noch von den verschiedenen Eisenmitteln, noch von der Digitalis die- jenige wesentliche Besserung erreicht, welche auf direkte therapeutische Einwii'kung schliessen Hesse. Ich halte daher vor allen Dingen die hygienische Behandlung für die Haupt- sache. Landluft und nicht zu anstrengende Reisen, gute analeptische Kost, besonders Milch, Meiden aller excitiren- den Getränke, sorgfältige symptomatische Behandlung gegen etwaige Yerdauungsstörungen sind wohl die geeignetste Methode. Schwachen anämischen Kranken kann man freihch das Ferrum hydrogenio reductum oder sonst Eisenpräparate verordnen, setze jedoch dieselben bei Zeiten aus, wenn sie entweder nicht den gewünschten Erfolg zeigen oder aufzu- regen scheinen oder nicht vertragen werden. Auch v. Graefe räth, und wohl mit Recht, eher eine exspectative Behand- lung mit lange fortgesetztem Molkengebrauch, sowie auch Traubenkuren. In einem Falle schien mir längerer Orts- wechsel günstig zu wirken. Die Jodpräparate wh-ken zwar auch auf diesen Kropf mindernd, indessen fragt es sich, ob dadurch nicht die Herzaction gesteigert wird, — Gegen den Exophthalmos räth v, Graefe auch Bepinseln zwischen den Augenbrauen und dem oberen Lide mit Jodtmktur oder Einreibung mit Jodkalisalbo. Wo noch vollkommener Lidschluss möglich ist, leisten mitunter vorsichtige Com- pressiv-Yerbände mit einem weichen Charpie-Polster gute