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Credit: Die vasomotorisch-trophischen Neurosen. Source: Wellcome Collection.
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![E-egel, dass bei völliger Durchsclineidung des Nerven die Scliweiss- und Talgsecretion im Innervationsgebiet aufhört, wahrscheinlicli auf Grund der Atrophie der betreffenden Drüsen. Im Gegensatz dazu fand er in vielen Fällen von partieller Nervendurchtrennung eine übermässig starke Schweissabsonderung, oft zusammen mit den Erscheinungen der giossy skin. Häufig war dann der Schweiss auch von besonders saurem, unangenehmen Geruch. Für Mit'cheH's Ansicht spricht, wie Remak hervorhebt, ein Fall von Dehio, der nach Eesection des Nerv, ulnaris in dessen Be- zirk die Schweisssecretion aufhören sah, während Kollik er be- hauptet, dass, nachdem zu Anfang nach einer Nervendurch- schneidung vermehrte Schweisssecretion bestanden hat, später diese sistiert. Jedenfalls wird Hyperhidrosis als Reizerscheinung bei traumatischer Nervendegeneration sicher beobachtet (Eemak). Bei aus anderer Ursache bedingter Neuritis ist sie nicht gerade häufig, wie derselbe Autor bemerkt. Ich habe, wie viele andere, sie wiederholt bei Fällen traumatischer Neuritis beobachten können und ganz im Einklang mit Weir-Mitchell's Beobachtungen am ehesten dort, wo auch giossy skin stark ausgesprochen war, während motorische und sensible Ausfallserscheinungen zurücktraten. Nach alledem wird man annehmen müs .en, dass in zahlreichen peri- pheren Nerven Fasern verlaufen, die Schweisssecretion bedingen. Adamkiewicz stellt die Vermutung auf, dass sie meist mit den motorischeu Nerven zur Peripherie gehen. Genaueres über ihren Verlauf ist aber noch nicht bekannt. Damit dürfte das, was wir über die Anatomie der Centren und der Bahnen der Schweissnerven mitzuteilen haben, abge- schlossen sein. Werfen wir nun noch einen Blick auf die Bedingungen, unter denen die Nerven die Schweisssecretion anregen. Nach Landois wirken folgende Umstände für eine Zunahme des Schwitzens: Erhöhte Temperatur der Umgebung; dagegen heben Kälte und Wärme der Haut über 50° die Schweisssecretion auf; die für das Schwitzen günstigste Temperatur liegt zwischen 15 und 30°; zweitens wirkt günstig starker Wassergehalt des Blutes, be- sonders Aufnahme warmen Getränkes; drittens lebhafte Thätig- keit des Herzens und der Gefässe, durch welche der Blutdruck in den Capillaren der Haut erhöht wird; hierher gehört auch die vermehrte Schweissbildung infolge erhöhter Muskelthätig- keit; viertens gewisse Gifte, insbesondere das Pilocarpin, während andere, wie das Atropin, die Schweisssecretion beschränken. Zu Schweissausbruch führt ferner Dys]3noe. Es handelt sich nun um die Beantwortung der Frage, wo- rauf der Einfiuss der genannten Momente beruht, ob sie auf die Centren direct wirken und weiterhin eventuell auf welche unter ihnen, oder ob sie die peripheren Nerven beeinflussen, oder die Drüsensubstanz selbst.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21175779_0053.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)