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Credit: Die vasomotorisch-trophischen Neurosen. Source: Wellcome Collection.
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![des Quintus eine Hemiatropliie vermisst wurde (Hag eis t am), docli kann auf die ganze Frage hier nicht weiter eingegangen werden, und ich verweise in dieser Beziehung auf das spätere Kapitel der Sklerodermie, in dem sie noch einmal ausführlich behandelt wird. Fassen wir das Resultat dessen, was wir den kritischen Er- örterungen der Samuel'sehen Arbeiten und Ansichten ent- nehmen, in folgendem zusammen, so müssen wir sagen: das Bestehen isolierter trophischer Nerven und Centren ist klinisch und experimentell nicht bewi es en. Dass das Nervensystem einen Einlluss auf die Ernährung der Gewebe hat, ist wenigstens für einzelne Arten der Gewebe wahrscheinlich gemacht. Samuel behauptet nun, dass, wer den trophischen Einfluss des Nervensystems auf die Muskeln und Drüsen zugiebt, dass der ihn principiell damit auch für die übrigen Körjoergewebe zugesteht, und dass ferner, wenn ein solcher Einfluss zugegeben wird, er auch auf besonderen Bahnen geleitet werden muss, da man den Nerven nicht zweierlei verschiedene Functionen zu- trauen dürfe und namenthch picht den sonst centripetal leitenden Nerven eine Fnnoti'oh-, die-eine-centrifugale Leitung erfordere. Wir haben die ]etzte~*B^hiä?iiptui3qg*^ereits mehrfach als nicht zutreffend golrennzeichnej:. , . Dass' i^iannigfache klinische Er- fahrungen eine doppelsinnige Leitung wahrscheinlich machen, ist allgemein atiefiannt, und experirüentell ist die Möglichkeit einer solchen auch OTwie^ejiT^ol-den (Versuche von Babuchin am elektrischen Orga^~-^s_ Zitterwelses, von Kühne am Sartorius des Frosches, von Bitter: Vereinigung des peripheren Hypo- giossusendes mit dem centralen Ende des Lingualisstamms, Reizung dieses Stammes ergiebt dann Zuckungen in der Zungenmuskulatur). Aber auch die erste Behauptung Samuel's ist nicht erwiesen, im Gegenteil, die klinische Erfahrung, wie die Experimente sprechen durchaus dafür, dass eine wesentliche Differenz in den Er- nährungsbedingungen der verschiedenen Gewebe im Verhältnis zum Nervensystem besteht. Es mag bei dieser Gelegenheit gleich auch noch ein zweiter Analogieschluss auf diesem Gebiete zurückgewiesen werden; wir sind nicht berechtigt, aus dem embryologischen auf das spätere Verhalten der Gewebe in dieser Hinsicht zu schliessen, d. h. wir dürfen nicht, wenn wir finden, dass gewisse Gewebe sich unabhängig vom Nervensystem ent- wickeln, daraus schliessen, dass diese Unabhängigkeit im post- embryonalen Leben gesichert ist. Die Zurückweisung der Samuel 'sehen Lehre darf uns natürlich nicht hindern, anzuerkennen, eine wie wertvolle Be- reicherung Physiologie und Pathologie dieses Gebietes durch Samuel's ausgedehnte, mühevolle und unermüdliche Forsch- ungen erfahren haben. Wenn uns nun weder in der Störung des Blutzuflusses zu den Geweben, soweit er neurotisch bedingt ist, noch in eigenen](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21175779_0068.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)