Angiectasie : ein Beitrag zur rationellen Cur und Erkenntniss der Gefässausdehnungen / von Carl Ferdinand Graefe.
- Graefe, Carl Ferdinand von, 1787-1840.
- Date:
- 1808
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Credit: Angiectasie : ein Beitrag zur rationellen Cur und Erkenntniss der Gefässausdehnungen / von Carl Ferdinand Graefe. Source: Wellcome Collection.
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![— 54 — nung an andern benachbarten Orten. Ist die entfernte Ursache aber beseitigt, so wird die Heilung möglich, ja erfolgt zuweilen von selbst. Htemorrhoiden, die durch Druck und Schwäche in den Gedärmen entstanden, verschwinden, wenn jene gehoben sind. Chsen, die durch ein Krebsgeschwür veranlafst worden , hei- len, wenn das Krebsgeschwür geheilet ist. Varices. gravidarum vergehen nach der Niederkunft, wenn der Druck der Gebärmutter auf die Iliacalgefäfse aufhöret. S- 5. Cur der Diathese. Die Diathese, wenn sie vorhanden ist, wird nach ihren verschiedenen Ver- hältnissen gehoben. Ist sie ein Erzeugnifs von Scorbut, Scropheln, Syphilis, Arthritis, so werden diese durch die gegen sie angezeigten Mittel geheilt. Oft ist ein Mifsverhältnifs der Quantität der Blutmasse zu den Ki äffen der Gefäfse als Diathese zu betrachten. Wir mindern hier die Menge des vorhande- nen Blutes, stärken die Gefäfswanduugen und stellen dadurch das Normalvei hält- nifs wieder her. Die erste Indication erfüllen wir durch Blutausleerungen , nach denen in der Regel die Anevrismen sich sogleich verkleinern *83), durch gelind abführende Mittel, als Weinsteinrahm, Salpeter etc. und durch verminderte Erzeugung des Blutes; zu dem Behufe geben wir vegetabilische, wenig nährende Kost und lassen viel Wasser trinken. i Der zweiten Indication ist schwieriger Genüge zu leisten. Wir sollen die Ge- fäfse stärken, und geben daher vegetabilische und mineralische Säuren, Adstrin- gentia und den Alaun, empfehlen dem Kranken einen kühlen Aufenthalt und wo möglich kalte Bäder. Doch dürfen letztere Mos dann angewandt werden, wenn ihre Kälte bis auf das Anevrism wirken kann, dasselbe also nicht zu tief liegt, sonst vermehren sie es durch die Anhäufung des Bluts nach innen, die der Zu- sammenziehung der Gefäfse an der Oberfläche folgt. Ferner müssen von den stärkenden Mitteln nur solche ausgewählt werden, die durch ihre Nebenwirkung weder die Blutmasse vermehren, noch den Körper erhitzen, weil sie sonst mehr schädlich als nützlich sind, daher Sauren und Alaun das meiste leisten. Dr. Merk *H*) i!]j) Vid. Loder Journal Vol. I. p. 228.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21054885_0068.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)