Ueber den Descensus testiculorum : nebst Bemerkungen ueber die Entwickelung der Scheidenhaute und des Scrotums / von C. Weil.
- Weil, C.
- Date:
- 1885
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Credit: Ueber den Descensus testiculorum : nebst Bemerkungen ueber die Entwickelung der Scheidenhaute und des Scrotums / von C. Weil. Source: Wellcome Collection.
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![dar, da wir dem blindsackförmigen Ende nahe sind. Wenige Schnitte tiefer finden wir nichts mehr vom processus vaginalis. Fig. 9 zeigt, dass das Guhernaculum, zwischen den Bauchmuskeln liegend, noch bedeutend an Dicke zugenommen hat, dass es aber nach keiner Seite hin eine scharfe Begrenzung besitzt, und man nur an dem kreisförmigen Faserverlauf beiläufig die Grenzen des- selben bestimmen kann. Noch weiter gegen die Symphysengegend zu wird das Gubernaculum wieder dünner, seine Grenzen immer un- deutliche]’, bis man in der Höhe der Symphyse keine Spur desselben mehr wahrnehmen kann. Untersucht man die Structur des Leitbandes mit stärkeren Ver- grösserungen, so sieht man, dass dasselbe, soweit der Peritonaealüber- zug an seiner vorderen Fläche herabreicht, aus einem ganz gleichmäs- sigen embryonalen Schleimgewebe besteht, welches ausserordentlich gefässarm ist (vgl. Fig. 10. Hartnack Oc. 3, Obj. 7). An vielen Schnitten kann man gar kein Gefässlumen erkennen, an vereinzelten sieht man an der Peripherie ein oder das andere Gefäss. Ein ganz anderes Ver- halten zeigt aber das Gubernaculum da, wo es zwischen den Bauch- muskeln verläuft. Da besteht nur das Centrum aus einem dem oben beschriebenen gleichen Schleimgewebe, während um dasselbe sich in kreisförmiger Anordnung Züge von Spindelzellen anlegen, denen sich deutlich quergestreifte Muskelfasern beimischen, von denen einige Fasern in querer, andere hingegen mehr in schräger oder auch in Längsrichtung verlaufen. Dem entsprechend findet man im Präparate Längs-, Quer- und Schrägschnitte von quergestreiften Muskelfasern (vgl. Fig 11). Man kann sich an vielen Schnitten überzeugen, dass die Muskelfasern des Gubernaculum in Zusammenhang stehen mit den Bauchmuskeln, so dass man die Grenze zwischen den der Bauch- wand angehörigen und den dem Gubernaculum zugehörigen Fasern nicht genau ziehen kann, wie denn überhaupt die Begrenzung des inner- halb der Bauchwand gelegenen Antheiles des Leitbandes keine scharfe ist. Wie bereits erwähnt, ist das Verhalten des Ligamentum uteri ’otundum, und des processus vaginalis bei Embryonen aus der- selben Entwickelungsperiode ein ganz analoges. Auch derjenige, der sich eingehend mit diesen Untersuchungen beschäftigt hat, ist, wenn nan ihm den Querschnitt eines Gubernaculum und den eines Liga- nentum rotundum einstellt, nicht im Stande, die beiden Gebilde luseinander zu halten. Aus den vorgeführten Befunden ist also ersichtlich, dass das rubernaculum bei Embryonen aus dem Ende des 2. Monates einen •undlichen Gewebsstrang dar stellt, der am untern Ende des Hodens](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22299737_0029.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)