Über die Flimmerbewegung / von Th. W. Engelmann.
- Engelmann, Th. W. (Th. Wilhelm), 1843-1909.
- Date:
- 1868
Licence: Public Domain Mark
Credit: Über die Flimmerbewegung / von Th. W. Engelmann. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
123/170 (page 117)
![und die Be.vvegung ist wieder in vollem Gange. Sie erreicht bei vor- sichtigem Experimentiren — welches darin besteht, dass man nur mit eben ausreichenden Mengen von Alkali und Säure arbeitet — die nor- male Höhe wieder. Waren die Zellen vorher unter dem Einfluss des Ammoniak etwas aufgequollen und blasser geworden, so nehmen sie nun unter Einwirkung der Säure ihr normales Ansehen wieder an. Unterbricht man, sobald diess erreicht ist, die Säurezufuhr und ver- drängt das Gasgemisch in der Kammer durch reine atmosphärische Luft, so bleibt die Bewegung fortbestehen, als ob sie niemals unter- brochen gewesen wäre. Nur ein geringer Säureüberschuss aber ge- nügt, um unter plötzlicher Trübung der Zellen die Bewegung wieder zu sistiren. Auch die Flimmerhaare selbst, in normalem Zustande voll- kommen glashell und durchsichtig, werden dann fast momentan getrübt und nehmen, wie die Zellen, eine bräunliche Farbe an. Die Trübung in den Zellen ist ganz diffus, gröbere Niederschläge sindmicht zu er- kennen, doch werden die Zellenleiber oft fast vollkommen undurch- scheinend und (bei durchfallendem Licht] dunkelbraun.!!; Manüsieht I desshalb in vielen Fällen die Kerne nicht. Diese- Veränderungen in den . Zellen der Mollusken, w'elche der Säurestillstandiu. a. mit dem Aetheiv I und Cliloroforinstillstande gemein haty verschwinden; wieder, sobald I die Säure durch Ammoniakdämpfe neutralisirt wird, und in der Regel I erwacht dann auch dieiBewegung wieder^! Wie bei den FJimmcrzellen I des Frosches, ist es auch hier bei einiger Vorsicht möglich, Säure- lUnd . Alkalistillstand vielmal nacheinander wechseln zuilassen.. Auch mit (den Opalinen aus dem Darmcanale des Frosches gelingt diesst .ili.ji u',|: I Wie durch Essigsäure und Salzsäure,! i kann I man den Ammoniak- -stillstand auchi durch Koihlensäure beseitigen.);! Undi zwarl gelingt diesslso leichtiund an allen Flimmerzellen aller möglichen Wirbellosen, (dass ich.nicht begreife, wie Kühnk der Versuch niemals glückemkonritel 'Man braucht gar nichtimit besonderer-Vorsicht zu verfahren;, ein voll- Ikommenor Stillstand,- durcli Ammoniak oder kohlensauresl Ammoniak ^erzeugt, löst sichiin wenigen Secunden; wenn einiStromrreiner Koh- illensäuro über das Präparat streicht.l-jlOft genügt schon die Exspirä- itionsluft zum Wiedererwecken. rt+n.Auf der anderen Seite könnenidic ^Zellenoder Mollusken Minuten lang in einer Atmosphäre(von reiner I IKohlensäure Stillstehen und bei Durchsaugen-vomatmosphäri-seher ILufl wiedererwachen. Hier xvie bei den Zellen derWirbelthiere bedarf ^ es keines Alkali; um den Kohlensäurestillstandiaufzuhebenj Beim Durch- führen von gewöhnlicher Luft, selbst-von-^reinem Wasserstoff, ver- schwindet die mit dem Säure.stillstande einhergehende Trübung im den 'Zellen und das.Wimperspiel beginnt \vieder.m tVön einem specifisch](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22334828_0125.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)