Über die Flimmerbewegung / von Th. W. Engelmann.
- Engelmann, Th. W. (Th. Wilhelm), 1843-1909.
- Date:
- 1868
Licence: Public Domain Mark
Credit: Über die Flimmerbewegung / von Th. W. Engelmann. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
67/170 (page 61)
![IX. Einfluss der Wärme. Die über den Einfluss der Wärme auf die Flimmerbewegung bis- oer gesammelten Erfahrungen wurden bereits in der Einleitung er- wähnt. Ich habe zunächst untersucht, welchen Einfluss Tempera- burerhöhung auf die Bewegung hat. wenn diese bei gewöhnlicher Temperatur in verschiedenen Flüssigkeiten verlangsamt ist. — Die yer 1 angsamung, die in sogenannten indifferenten Flüssig- ceiten allmählich eintritt, kann immer durch Wärmesteigerung (gehoben werden, gleichviel ob diess Letztere*schnell oder langsam erfolgt. Man beobachtet diess am besten mit Hilfe des heizbaren Ob- jecttisches von ScHULTZE. Der Tropfen, in dem das Präparat liegt, muss natürlich vor jeder Aendei’ung der Concentration geschützt wer- den. Diess geschieht am besten, wenn das Präparat in einem möglichst grossen Tropfen und mit einem Deckglase bedeckt, in einer feuchten lainmer untersucht wird. Man kann hierzu die RECKLiNCiiAUSKN’sche, oequemer noch die oben beschriebene Gaskammer benutzen. Die Be- deckung mit einem Deckglase ist desshalb wünschenswert!!, weil bei Erwärmung der mit Wasserdampf gefüllten Kammer sich leicht Wasser- iämpfe auf dem Präparate niederschlagen und den Tropfen verdünnen. Das Präparat ist nämlich, worauf ich an einem andern Orte i) aufmerk- sam gemacht habe, wegen der beständigen Abkühlung durch das Ob- ‘ectiv, kälter als die übrigen Stellen der Kammer. Schützt man sich e;egen diese Abkühlung z. B. durch Einschalten eines Elfenbeinstücks ' wischen Tubus des Mikroskops und Objectiv, so wird die Bedeckung 'les Objects mit einem Deckgläschen unnöthig. Erwärmt man mit Beachtung dieser Vorsichtsmaassregeln das Prä- .'larat allmählich auf dem heizbaren Objecttisch, so bemerkt man bald inne Beschleunigung der verlangsamten Bewegungen. Diese beruht o^orzugsweise auf einer Verschnellung desTempo’s, weniger auf Ver— qpösserung der Excursionsweite. Die Bewegungen können unzählbar chnell werden und so bleiben, bis bei weiter fortgesetztem Heizen (1® a einer halben Minute) die Temperatur des Präparats eine Höhe von - 'Iwa 40® erreicht. Hier verlangsamt sich die Bewegung wieder, indem las Tempo langsamer, die Excursionsweite meist kleiner wird. End— ich stehen die Wimpern still in derselben schräg nach vorn geneigten i>age wie beim Stillstände in Wasserstoff’, in Kohlensäure u. a. Die 1] Over warmtemetingen met Max Schultze’s voorwerplafel. Zu: Nederl. ar- hief voor genees-en naluurk. D. III. 1867. pag. Ö06. — S. auch: Ueber Wänne- ^essuiigeii am Mikroskop. In Max Schultze’s Archiv für mikr. Anat. Bd. 4. 1868](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22334828_0069.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)