Ueber Simulation von Blindheit und Schwachsichtigkeit und deren Entlarvung / von K. Wick.
- Wick, K.
- Date:
- 1901
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Credit: Ueber Simulation von Blindheit und Schwachsichtigkeit und deren Entlarvung / von K. Wick. Source: Wellcome Collection.
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![übrigens ähnliche Bedingungen schaifen, wozu sich besonders die Wolffberg'sclien in Streifen zerlegten Tafehi eignen. Stets nur einzelne Buchstaben vorzuhalten und dadurch den VtTgleich mit anderen auszuschliessen, ist schon früher an- gerathen worden und hat im Jahre 1891 auch zum Vorschlag zweier kleiner Apparate geführt. — Der eine „Aj)parat zur Prüfung der Sehschärfe ist von Dr. CarP) angegeben. Der andere „Apparat zur Sehschärfenbestimmung mit beweglichen Lesezeichen stammt von Becker^). Das Wesentliche bei beiden Ap])araten besteht darin, dass in einem an der Wand aufzuhängenden Kasten, dei- an seiner Vorderseite mehrere sektorenförmige Ausschnitte zeigt, auf dreh- baren Scheiben eine Anzahl Sehproben angebracht sind, in der Weise, dass sich durch Drehung der Scheiben z. Z. immer ein Buchstabe in den einen oder den anderen sektorenförmigen Aus- schnitt einstellen lässt und somit allein gesehen werden kann. — Der Carl'sehe Apparat erfreut sich nach der Beschreibung einer besonderen Eleganz und erfolgt bei demselben die Drehung der Scheiben und somit die Einstellung der einzelnen Sehproben von dem Sitz des Arztes oder von dem Platze aus, an dem die Brillengläser stehen, vermittelst einer elektrischen Vorrichtung. — Der Beck er'sehe Apparat ist etwas einfacher und wird bei dem- selben dieDrehung derScheibe durch eine von dem Apparat herunter- gehende Schnur bewirkt. Billiger und denselben Zweck erfüllend ist es übrigens, wenn man sich durch einen Buchbinder zwei runde Pappscheiben von etwa 25 cm Durchmesser herstellen lässt, die dicht hinter einander an einer von vorn nach hinten verlaufenden Axe anzubringen sind. Die vordere (feststehende) Pappscheibe ist in ihrer oberen Hälfte mit einem kreisrunden Ausschnitt zu versehen, auf der hinteren (drehbaren) werden eine Anzahl Probebuchstaben angebracht, von denen je einer bei allmählich fortschreitender Drehung in dem Ausschnitt erscheint. In ähnlicher Weise verwirrend wirkt auf den Untersuchten auch eine Sehprobentafel (die man sich gleichfalls leicht an- fertigen kann), auf der die Buchstaben zwar in horizontalen Reihen, im Uebrigen jedoch bezüglich ihrer Grösse völlig regellos neben einander aufgeklebt sind. Wendet man schliesslich zum Vergleich noch einen oder den anderen Optometer, etwa den Burgl'schen oder Seggel'schen an, so wird der Simulant ge- wöhnlich noch mehr in Verwirrung gebracht und giebt allmählich immer höhere Sehschärfen zu. 2. Prüfung des Sehvermögens in verschiedenen Entfernungen. Bei der Prüfung der Sehleistung in verschiedenen Ent- fernungen und der Verwerthung sich dabei ergebender ungleicher 1) s. L.-V., No. 26. Zu haben bei Blansdqrf Nachfolger, Frank- furt a. M. Preis 100 Mk.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21635882_0015.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)