Eierstock und Ei : ein Beitrag zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Sexualorgane / von Wilhelm Waldeyer.
- Waldeyer-Hartz, Heinrich Wilhelm Gottfried von, 1836-1921.
- Date:
- 1870
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![hier, wo es sich nur um die Gewinnung einiger Anhaltspunkte zum Verglei mit den Vertebraten handelt, nicht cingehcn. Dieselben bieten auch, wie einer Einsicht der Arbeiten von LiiaiPyRKünN, GimuF, Stein, Huxlkv, LcBBqilffivi u. A, hervorgeht, offenbar viel einfachere Verhältnisse, die für die gleichung mit den hohem Thieren vorerst noch schwer zu verwerlhen sein 4^ offe dürften. Ohnedies sind unsere Kenntnisse von der Eibildung und Entwickluif^; dieser Thiere selbst noch zu unvollkommen. Zwischen den höheren Evertebraten und den Wirbelthieren lassen si nach der von mir gegebenen Darstellung die interessantesten Vergleich; punkte gewinnen. Ueberall geht das Ei von einer epithelialen Bildung und documentirt sich zuerst als eine durch einfaches Wachsthum vergrösse: Epithelzelle, »Primordialei«. Das Keimepithel der Wirbelthiere ist bar dem Epithel der Eierstocksröhren bei den Wirbellosen gleichzusetzen, den höheren Evertebraten sind die Ovarien fast durchgehends auf die Homi loga der Pflüger’schen Schläuche reducirt. Bei den Würmern bleibt die ei; fache Schlauchform bestehen; bei den Arthropoden findet eine evidente Bi düng achter Follikel statt, den Graafsehen Follikeln vergleichbar. In dies Graafschen Follikeln erfährt nun dasPrimordialei noch secundäre Zugab und zwar zunächst den Dotter und dann die Zona vitellina. Chorion Inseoten und Zona vitellina der Vertebraten sind gleich. Sonach sind definitiven Eierstockseier der genannten Evertebraten ebenso wie die Vertebraten , keine einfachen Zellen , sondern zusammengesetzte Bildungen. Ueberall ist höchst wahrscheinlich der Dotter sowohl wie die Zo vitellina als eine von den Epithelzellen der Eifollikel ausgehende Bildung an Zusehen. Will man in dieser Beziehung einen Vergleich, so können da Oächenhaft ausgebreitete Ovarialepithel und die cavernösen und schlauch- förmigen Einsenkungen desselben in das Ovarialstroma (Pflüger’sche Schläuche] mit den Keimstöcken, die Graafschen Follikel der Wirbelthiere dagegen mi den Dotterstöcken der Wirbellosen in Parallele gestellt werden. VIII. Anhang: Corpus luteum. toi Die Bildung der Corpora lutea (oariules, Robin) ist bisher hauptsächlich auf drei verschiedene Momente zurückgeführt worden: 1) auf eine Metamor- phose des in das Cavum des geborstenen Follikels ergossenen Bluts ohne alle besondere Betheiligung der FoHikelmembranen, Henlk, Allg. Anal. p. 89lj](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22344986_0102.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)