Eierstock und Ei : ein Beitrag zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Sexualorgane / von Wilhelm Waldeyer.
- Waldeyer-Hartz, Heinrich Wilhelm Gottfried von, 1836-1921.
- Date:
- 1870
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Credit: Eierstock und Ei : ein Beitrag zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Sexualorgane / von Wilhelm Waldeyer. Source: Wellcome Collection.
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![1 icht flimmerndes Cylinderepithel hier nie fand und diese Epithelbildung ] irgends eine nur temporäre ist. I ln Bezug auf den sonstigen Bau des Peritoneums der Ligg. lata und der 'ubeii bei Säugethieren will ich nur noch anführen, dass die von Kehrer (92) •ei Rindern beschriebenen vascularisirten Zotten auf der obern Platte des 1 lesometrium etc, eine ziemlich allgemein verbreitete Bildung sind. Nament- ich fand ich sie bei Kaninchen ungemein zierlich und zart ausgebildet, oft so chmal—und daun nicht vascularisirt — dass die eingelagerten Bindegewebs- : eilen das feine Faserbündel rosenkranzförmig ausdehnten. Ebenso promi- I drten an den Zotten die Endothelzellen seitlich oft so bedeutend, dass die \i.unahme einer zeitweise freiwilligen Ablösung dieser Zellen sehr nahe lag ind es sehr wohl möglich ist, dass ein Theil der lymphatischen Zellen der Xibdominalflüssigkeit in dieser Weise sich von der Wandfläche loslöst. Ich K.enne kein geeigneteres Object zum Studium frischer Bindegewebszellen und h'aserbündel als diese zarten Excrescenzen, Albii^iiiea — Structiir und Textur des Ovariuiiis im Allge- iiieiiieii. In den Lehrbüchern ist, abgesehen von dem fälschlich supponirten f^’eritonealbezuge, noch von einer zweiten Hülle des Ovariums, der sogenann- ten »Albuginea« die Rede. Man kann in der That bei jungen erwachsenen ^^ersonen und auch bei jüngeren Säugethieren zunächst unter dem Epithel drei ilünne Bindegewebsschichten unterscheiden, deren Fasern einander parallel 1,erlaufen. Die Fasern der ersten Schicht, dicht unter dem Epithel, ziehen in Magittaler Richtung um die Oberfläche des Eierstocks herum; dann folgt eine k/on rechts nach links das Ovarium überdeckende Faserlage, und endlich k'vvieder ein sagittal verlaufendes Stratum. Auf Sagittalschnitten beim Menschen Ierifft man daher zunächst unter dem Epithel 3 ziemlich gut zu trennende, der Curve der Ovarialoberfläche parallel laufende Faserzüge, von denen der erste ji ind dritte im Längsschnitt, der mittlere im Querschnitt erscheint. Ich kann ^hier der von Henle (80) , p. 479, gegebenen Darstellung mich vollkommen jüanschliessen. Will man diese drei Lagen als eine Al buginea ovarii be- ■^zeichnen, so dürfte im Allgemeinen dagegen Nichts einzuwenden sein. Nur darf li man nicht vergessen, dass eine anatomische Darstellung dieser Hülle mit Messer i.und Pincette unmöglich ist, denn sie geht unmittelbar in die tieferen Lagen iüber, so dass namentlich die dritte Schicht in sehr vielen Fällen kaum oder ■I nur sehr undeutlich hervortritt. Ausserdem ist zu beachten, dass diese soge- li nannte Hülle sich erst später formirt, wenn die Eifollikelbildung vollendet ist. Un den ersten Lebensjahren wird man bei Menschen und Säugethieren ver- igebens nach den hier geschilderten 3 Faserschichten suchen. Es lagert dann teine reiche Anzahl von Eifollikeln unmittelbar unter dem Epithel; von letz- I lerem erstrecken sich , wenigstens bei Säugethieren , schlauchähnliche kurze i 1‘ortsätze in die Tiefe, Wc'iche mit den jüngsten Follikeln Zusammenhängen, so dass von einer kontinuirlichen Hülle keine Rede sein kann. Man findet zu der 'Zeit dicht unter dem Epithel zwischen den jüngsten Follikeln Züge von](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22344986_0021.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)