Eierstock und Ei : ein Beitrag zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Sexualorgane / von Wilhelm Waldeyer.
- Waldeyer-Hartz, Heinrich Wilhelm Gottfried von, 1836-1921.
- Date:
- 1870
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Credit: Eierstock und Ei : ein Beitrag zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Sexualorgane / von Wilhelm Waldeyer. Source: Wellcome Collection.
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![t lehr tritt eine Abplattung im sagittalen Durchmesser hervor, wodurch die j hhe auf Kosten der Breite zunimmt. In dieser ganzen Zeit ist die Schichtung I ngefähr folgende: i A] Zona parenchymatosa. 1) Epithel, 2) dreischichtige Albuginea, ^ 3) Zone der Jüngern Follikel, 4) Zone der altern grössern Follikel. B) Zona vasculosa. Die Schichtung der Albuginea ist in der vorhin angegebenen Weise aus- eprägt. Die jüngeren Follikel sind noch weiter auseinander gerückt; nur in inzelnen Fällen trifft man noch mehrere perlschnurähnlich hinter einander clagert. Dieselben zeigen sich wiederum durchschnittlich grösser als früher; :;ir Epithel tritt sehr deutlich als ein Mantel cylindrischer Zellen hervor. Zu ' emerken ist, dass auch in den kleineren Follikeln das Ei fast niemals in der I litte liegt, sondern mehr nach einer Seite gewendet erscheint. Die grösseren oefer liegenden Follikel sind in sehr verschiedener Zahl vorhanden und • iichen vielfach bis in die Zona vasculosa herein. Die letztere, sowie das ge- nmmte Eierstocksparenchym überhaupt, zeichnet sich in dieser Periode i.urch ihren besonderen* Gefässreichthum aus; der Bulbus ovarii ist am ■ •:ärksten entwickelt. Das hier geschilderte Bild wird nun in dem Zeitraum i'er geschlechtlichen Thätigkeit durch mehrere besondere Verhältnisse modi- •cirt und zwar i) durch die grossen, nahe an die Oberfläche rückenden oollikel; 2) durch die Corpora lutea und ihre verschiedenen regressiven Meta- Morphosen; 3) durch mehr oder minder grosse Blutextravasate, welche ..ährend der Gatamenien, auch unabhängig von dem Platzen der reifen oollikel, in das Eierstocksparenchym gesetzt werden. Wir werden die beiden f\steren Erscheinungen später besonders besprechen, lieber die Blutextra- flasate möge hier nur noch bemerkt werden, dass sie von den kleinsten tiunktförmigen Ecchymosirungen an bis zu Haselnussgrösse in der Menstrua- «onszeit Vorkommen. In manchen Ovarien fehlen sie ganz, in anderen sind t e wieder besonders reichlich vertreten. Alle diese Vorgänge erschweren die t ntersuchung des geschlechtsthätigen Ovariums nicht wenig. Nach Gessation der Menses verändert der Eierslock seine anatomische ' eschaffenheit in auffallender Weise. Indem ich von zahlreichen kleinen und rrösseren Gyslenbildungen, Bildungen kleiner Fibrome etc., die im Greisen- •ilter der Ovarien so häufig sind, als pathologischen Vorkommnissen ganz libsehe, muss als das Normale zunächst eine erhebliche Verkleinerung des 1 ierstocks mit gleichzeitiger Abplattung in sagittaler Richtung bezeichnet f'^erden. Auf sagittalen Durchschnitten tritt die Zona parenchymatosa, t'bgleich keine Follikel mehr in derselben enthalten sind, noch deutlich als » ellere, weissgelblich gefärbte Schicht gegen die grauröthliche Zona vasculosa t ervor; die erstere erscheint auf dem Durchschnitt wellig gefaltet, was offen- . ar auf die Schrumpfungs-Vorgänge zu beziehen ist. Das Keimepithel habe i:h noch bei 75jährigen Frauen in regelmässiger Bildung angetroffen; einmal ‘3igte sich hier auch eine schlauchförmige Einsenkung in das Parenchym, die](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22344986_0037.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)