Schmerzlose Operationen : oertliche Betäubung mit indifferenten Flüssigkeiten Psychophysik des natürlichen und künstlichen Schlafes / von C.L. Schleich.
- Carl Ludwig Schleich
- Date:
- 1898
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Credit: Schmerzlose Operationen : oertliche Betäubung mit indifferenten Flüssigkeiten Psychophysik des natürlichen und künstlichen Schlafes / von C.L. Schleich. Source: Wellcome Collection.
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![Auch das, Avas Avir jetzt BeAvusstsein neimen, ist Nichts, als der in der EntAAdcklung- am Weitesten vorg’eschobene, in Differenzirung be- griffene Theil des nervösen Apparates überhaupt, Avelcher naturge- mäss seinen wurzelartigen Anschluss an alle rückAvärts gelegenen, mehr oder Aveniger unbeAvussten Mechanismen der Psyche behalten hat und am Innigsten verbunden erscheint mit den nächst jüngsten Funktionsvermittlern der Sinne. Aber in diesen obersten, unregel- mässig gestalteten Sphären der Hirnrinde ist Alles in fortlaufender Bildung, in immerthätiger Organisation auf neue Aussenreize reagirend begriffen. Hier müssen Systemregulirungen Platz greifen, hier müssen neue Bahnen inducirt Averden, hier muss das einmal GeAvonnene, das definitW Erfahrene, das ZAveckmässigere durch Hemmungen bcAvahrt und die eingeschleifte Bahn vor Entgleisungen und Seitensprüngen gesichert Averden. Dieser Theil unserer Seele ist seine schAvächste, empfindlichste, irrthumreichste, unsicherste, Aveil jüngste Stätte der Evolution. Das UnbeAAUisste, zAveckmässig GeAvordene kann sich nicht irren, es arbeitet mit einer Sicherheit, gegen die ein Uhnverk ein Ding aus Stümperhand ist. Aber auch hier im UnbeAvussten Avar einst dieselbe Unsicherheit in der Deutung der AussenAveltseinwirkungen, AAÜe sie noch heute in den obersten Rindenschichten der Menschenhirne herrscht, auch hier musste die iMenschheit in ihren Kindheitsjahren sehen, fühlen, hören, riechen lernen, und auch hier bildeten sich erst allmählich die automa- tischen, vollkommeneren funktionellen Systeme koordinirter und associirter Nerventhätigkeit. *4. l>io Stellung: <ler Xeiiroglia in der lliriii>li,y«<iiolog'ie. Antng;oni<miins ini tiieliir]i. l>ie Xenroglia als lleiiiinniig'sorgaii. Mit der Frage nun, Avie sich denn diese Regulation, diese Um- bildung des BeAvussten zum InstinktWen Amllzieht, gelangen Avir zu jener Auffassung, Avelche sich auch für die abnormen Vorgänge der Gehirnthätigkeit als fruchtbar und A'erständnissvermittelnd enviesen hat. Es ist keine Frage, dass ein eigentlich hemmender Apparat, ein Isolationsmechanismus für die einmal geAvonnenen und ge- schehenen Verbindungen der Ganglienzellen unter sich, bisher nicht](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28081079_0097.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)