Die Sehstörungen bei Schußverletzungen der kortikalen Sehsphäre : nach Beobachtungen an Verwundeten der letzten japanischen Kriege / von Dr. Tatsuji Inouye.
- Inouye, Tatsuji.
- Date:
- 1909
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Credit: Die Sehstörungen bei Schußverletzungen der kortikalen Sehsphäre : nach Beobachtungen an Verwundeten der letzten japanischen Kriege / von Dr. Tatsuji Inouye. Source: Wellcome Collection.
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![Epikrise: Der Schußkanal verletzte mathematisch genommen nicht direkt die linke Sehstrahlung, da sie etwa 15—25 mm vom Schußkanale in der Gegend von der Schußkanalachse mit den Koordinaten: (—11, 60, 14) entfernt ist; ebenso nicht die linke Sehsphäre, indem sie etwa 15— 25 mm davon [mit den Koordinaten: (—• 19, 40, 3)] entfernt ist. Aus der negativen, kompletten, rechtsseitigen Hemianopsie ohne Augenhinter- grundveränderung muß man trotzdem die linksseitige Sehstrahlung- oder Sehsphärenverletzung oder beider gleichzeitig annehmen. Diese ausgedehnte Läsion kann die partielle Seelenblindheit und amnestische Farbenblindheit erklären. Fall 3. (Eigener Fall, Fig. 45.) Name: T. Sato, 23 J., Infanterist, Gefreiter, im Zivilberuf Bauer. Gesichtsfeld: Hemianopsia sinistra completa mit konzentrischer Einengung auf beiden Augen. Verletzung: Streifverwundung der Temporalgegend durch Splitter eines großen Geschosses (Fig. 45). Krankengeschichte (stark gekürzt): 1. Tag (5. XII, 1904). Ort der Verwundung: Port Arthur. Art der Feinde: Infanterie. Entfernung der Feinde: 4 Meter. Körper- stellung im Augenblick der Verwundung: Liegende Schußlage. Sensorium: Bald vollständig bewußtlos. Wunde: Vorn und oben von dem rechten Ohre eine 30 mm lange, sagittal verlaufende Furche der Weichteile ohne Verletzung der Knochen. Außerdem mehrere kleine Verwundungen in der rechten Kniegelenkgegend. 5. Tag. Sensorium: Noch unklar, zeitweise Delirien. 92. Tag. Wunde: Erstmalige Inzision der Kopfwunde, weil bis jetzt ein Fistelgang bestand; man entfernte etwa zehn Knochensplitter (der größte bohnengroß). 119. Tag. Wunde: Am Kopfe wurden zwei Knochensplitter heraus- genommen. 139. Tag. Wunde: Wegen starker Hirndruckerscheinung wurde trepaniert, dann ein Abszeß inzidiert, aus dem sich mehr als 100 gr Eiter entleerte. 185. Tag. Wunde: Gute Granulationsbildung. Auge: Neuritis optica besser geworden. Gesichtsfeld: Erweitert.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21295955_0046.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)