Die Kontrakturen bei den Erkrankungen der Pyramidenbahn / von Otfrid Förster.
- Otfrid Foerster
- Date:
- 1906
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Credit: Die Kontrakturen bei den Erkrankungen der Pyramidenbahn / von Otfrid Förster. Source: Wellcome Collection.
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![Iß Exkursinnshroitc zu bewogen, wäbreiul die iSelinimpfungskontralvtui durch diese ]\rassnahmeii nicht hoeinfiusst wird. (Brissaud. Hternl)erg.) Die spastische Kontraktur hängt in dem (4rade der Fixations- stärke überhaupt sehr von äusseren zufälligen Faktoren ah. Es ist hesondei-s Hitzigs Verdienst, auf die.sen Punkt hingewieseu zu haben. Des ]\rorgens im Bett ist dieselbe oll aulfallend gering; hei Ein- wirkung von Kälte, von anderen Ff.autieizen, namentlich offenen Wunden an den kranken rTliedern, kutaner A])plikation des faradischen Stromes vermehrt sich die Spannung des Muskels; Wärme, besonders ein warmes Bad, vermindert sie, ebenso wiederholte vorsichtige passive Bewegungen, vorsichtiges Massieren; die Esmarchsche Binde und die Narkose heben sie, wie schon erwähnt, auf; Gemütsbewegungen, Schreck oder auch plötzliche freudige Erregung, steigern sie; besonders gilt dies auch von der Befangenheit und ängstlichen Erwartung, welche die Kraidcen oft hei der Untersuchung, namentlich aber hei tilglich mit ihnen vorgenommenen tfbungeu zum ZAvecke der Restitution zeigen, (jesteigert wird sie oft bedeutend durch andauernde Obstipation, be- sonders aber durch Darmkoliken und längere profuse Diarrhöen. Er- heblich endlich wird der Grad der spastischen Kontraktur während aktiver Bewegungsanstrengungen vermehrt (Hitzig), sei es, dass diese die kranken oder die gesunden Glieder betreffen; nur wenn der Kranke willkürlich vereucht, die Kojitrakturstellung seihst aufzugeben und die ihr entgegengehende Bewegung auszuführen, lässt meist der Grad des Spasmus nach, doch kommt es auch zur Beobachtung, dass dereelhe hierbei im Gegenteil Jioch zunimmt. Bei den spastischen Ausfallskontraktureii sind die Sehnenretiexe der kontrakturierten Muskeln meist gesteigert, eine Beziehung, die wieder Sternberg zuerst in das rechte Licht gerückt hat. Aus dem Gesagten erhellt die grosse Veränderlichkeit des Grades der die Fixation bedingenden Muskelspannung bei einem und demselben Kranken unter verschiedenen äusseren Bedingungen zur (jenüge. Die Stäike der fixierenden Muskelspaunung schwankt aber ausserdem von hall zu Fall. In den leichtesten Graden kann dieselbe bereits durch sehr geringe Kraft überwunden und das Glied aus der Stellung, die es einnimmt, herausgebracht werden. In anderen Fällen ist die Spannung so stark, dass sie der Eigenschwere des betreffenden Gliedes das Gleichgewicht hält und dieses in seiner Stellung der Schwere ent- gegen auch ohne Unteistützung verharrt; in extremen Gnaden wird die i\rnskelspannung erst durch wesentlich grössere Kräfte überwunden.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22408848_0017.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)