Studien über den Bau der menschlichen Placenta und über ihr Erkranken / mit denselben begrüsst die funfzigjährige Wiederkehr des Stiftungstages der Wanderversammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Leipzig im Kreise der gynäkologischen Section deren Mitglied C. Hennig ; mit 8 Tafeln Stein- und Farbendruck nach Zeichnungen von A. Thierfelder, C. Hennig und C. Schmiedel.
- Hennig, Karl, 1825-1911.
- Date:
- 1872
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Credit: Studien über den Bau der menschlichen Placenta und über ihr Erkranken / mit denselben begrüsst die funfzigjährige Wiederkehr des Stiftungstages der Wanderversammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Leipzig im Kreise der gynäkologischen Section deren Mitglied C. Hennig ; mit 8 Tafeln Stein- und Farbendruck nach Zeichnungen von A. Thierfelder, C. Hennig und C. Schmiedel. Source: Wellcome Collection.
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![anthropoiden Affen. Breschet^], welcher schon vor B. Schnitze das Nabelbläschen auch an der menschlichen reifen Placenta fast immer wiederfand, sah den Uterus des grünen afrikanischen AlTen (Simia Sabaea) unten viel dickwandiger als olien, mit Ausnahme der Stelle, wo die beiden Kuchen sich anheften. Diese Stelle mass am Weingeislpräparate 4—6 Mm. in der Dicke, .lede der beiden Placenten war längselliptisch, 6—7 Cm. lang, 6 breit; jede hatte 5—6 Cotyledonen. Der eine Kuchen stand von dem anderen in dem ersten Ei zwei, in dem andern 1,5 Cm. ab. Die Nabelvene und die beiden Nabelarterien stossen auf die Mitte der einen Pla- centa, laufen dann auf die Peripherie der andern über und bilden auf ihr ein centrales Netz. Die netzförmige Schleimhaut des Tragsackes bildet eine Decidua ohne Oeflnung. Diese Decidua ist erst in der Nähe der Kuchen gespalten: ein Blatt überzieht letztere von hinten, das andre schiebt sich zwischen dessen Rand und das Chorion ein. Auf dem hinteren Blatte liegt die wabenförmige Serotina. Die Decidua vera hängt mit der Schleimhaut des Uterus wie durch zellige Fäden zusammen. Ganz ähnliche Verhältnisse treffen wir beim Menschen an. Wenige Wochen nach Bildung der hinfälligen Haut spaltet sich die- selbe durch einen mittels einer dünnen Schicht von Nähi'flüssigkeit zu Stande gebrachten Abhub rings um das Ei, am deutlichsten nahe dem Kuchen, in ein peripheres, uterines; Decidua vera, und in ein centrales, fötales Blatt: Decidua reflexa. Als Decidua serotina wird dasjenige wichtige Blatt neuen Nach- wuchses bezeichnet, welches vom dritten Monate an zwischen der muskulösen Uteruswand und der uterinen Oberfläche des mittlerweile sich durch Wucherung der Chorionzotten verdickenden Kuchens aufkeimt. In einer Leiche, welche mein College Wilhelm Braune hatte gefrieren lassen und deren Durchschnitt auf Tafel 2 b seines Atlan- ten 2) abgebildet ist, betrug die Dicke der Gebärmutterwand ohne Schleimhaut am Grunde 1 Cm., an der vorderen Wand 1,4, an» der hinteren Wand oben 1,4, in der Nähe des innern Mundes 2 Cm.; die Dicke der vorderen Wand des Mutterhalses nebst Schleimhaut 0,8, die der vorderen Muttermundslippe 1,2, die der hinteren Wand ol)en 2,1 ; sie spitzt sich nach unten zu und schrägt sieb da als 1,1 Cm. dicke Lippe ab. U G. Brescliel, reclicrchcs analomiqucs el pliysiologiques sur la gcsla- tion des quadrumanes: .Mem. de l’acad. r. des Sciences de rinstitut de France T. XIX. Par. 1845. 2) W. Brau ne, topographisch-anatomischer Atlas. Leipzig, Veit u. Co. 1 867—70.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22298010_0008.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)