Die Ophthalmologie (liber de oculo) des / Petrus Hispanus (Petrus von Lissabon, später Papst Johannes XXI) Nach Münchener, Florentiner, Pariser, Römer lateinischen Codices zun ersten Male herausgegeben, in's Deutsche übersetzt und erläutert von A. M. Berger.
- Alcalá, Pedro de.
- Date:
- 1899
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Credit: Die Ophthalmologie (liber de oculo) des / Petrus Hispanus (Petrus von Lissabon, später Papst Johannes XXI) Nach Münchener, Florentiner, Pariser, Römer lateinischen Codices zun ersten Male herausgegeben, in's Deutsche übersetzt und erläutert von A. M. Berger. Source: Wellcome Collection.
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![über tausendjährige Autorität auf das Mittelalter aus. Von Hippocrates ererbt, von Galen in streng dogmatisirender Form vertheidigt, hatte die arabische Schule die humoral- pathologische Anschauung, welche noch jetzt in manchen Volksbegriffen unserer Zeit fortlebt, als Erbe angetreten und weiter verbreitet. Demgemäss mussten, wie im Gesammtorganismus, so auch im Auge die Erkrankungen nach den vier Cardinal- säften: Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle sich dif- ferenciren. Das Gesetz der catarrhalischen Erkrankungen, nach welchem das Herabströmen der humores aus dem Kopfe, deren Ueberfluss oder fehlerhafte Beschaffenheit verschie- denartige Störungen verursachen, veranlasst den Verfasser der vSchrift in deren letztem Abschnitte zu einem Essay einer Pathogenese der Augenaffectionen, auf Grundlage der hypothetischen Fluxionen zu den verschiedenen Ge- bilden des Auges. Die der anatomischen Einleitung folgende Diagnostik der Erkrankungen des Auges und dessen Bewegungs- apparates ist zum grossen Theile aus Isaacs Pantechne69) und Constantinus Africanus70) geschöpft, von welch letz- 69) Theorice III. 14 und IV. 15. 70) De communibus medico cognitu necessariis locis IV. 15. — Der im medicinischen Mittelalter nicht selten aus- giebigen Benützung älterer Autoren, von der Jesu Hali im proömium zu seinem tractatus de oculis sagt: ,,at hoc non est turpe, quia honoratus Gfalenus] compilavit in libris suis de dictis Dioscoridis5' etc. verdankt die Ge- schichte der Medicin manche Rudimente sonst verloren gegangener Werke. Indess hat, wie Hirschberg bemerkt, den Hippocrates Galen commentirt, diesen Oribasius excerpirt etc. und sind ihre Schriften ebensowenig Ori- ginale, als dies von irgend einem modernen Handbuch behauptet werden kann. Archiv für Ophth. XXX. I. p. 49.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21635961_0028.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)