Die experimentelle Bakteriologie und die Infektionskrankheiten : mit besonderer Berücksichtigung der Immunitätslehre ; ein Lehrbuch für Studierende, Ärzte und Medizinalbeamte / von W. Kolle und H. Hetsch.
- Kolle, W. (Wilhelm), 1868-1935.
- Date:
- 1906
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Credit: Die experimentelle Bakteriologie und die Infektionskrankheiten : mit besonderer Berücksichtigung der Immunitätslehre ; ein Lehrbuch für Studierende, Ärzte und Medizinalbeamte / von W. Kolle und H. Hetsch. Source: Wellcome Collection.
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![Fig. 1. durch seine genialen Berechnungen und Versuche, die Fehler der älteren Linsensysteme, wie sie bis ] 886 konstruiert wurden, auf ein Minimum zu reduzieren, namentlich hinsichtlich der chromatischen Aberration, ferner durch die Einführung eines neuen, nach ihm benannten Be- leuchtungsapparates die Leistungen der von ihm erfundenen optisch fast fehlerfreien Systeme (Apochromate) auf das Maximum zu steigern. Die Immersion in Zedern öl wird homogen deshalb genannt, weil das Zedernöl den gleichen Brechungsindex wie Glas besitzt und daher eine optisch homogene Verbindung zwischen dem Glas, unter oder auf dem sich die Präparate befinden (Deckglas, Objektträger), und dem Linsensystem schafft. Denn auch die Einbettungsflüssigkeit der Prä- parate (Kanadabalsam) hat annähernd den gleichen Brechungsindex wie Zedernöl und Glas. Luft sowohl wie Wasser, durch welche bei dem Trockensystem oder den Wasserimmersionen die Verbindung zwischen dem Deckglas und der Linse hergestellt wird, haben einen geringeren Brechungs- index als Glas und lenken daher die von dem Objekt kommenden Strahlen ab. Es kann demnach bei Wasserimmersionen und Trocken Systemen ein viel kleinerer Kegel von Lichtstrahlen in die Objektivlinse ge- langen als bei Ölimmersionen. Die in Fig. 3 gegebene schematische Zeichnung erläutert den Gang der Lichtstrahlen. Die Objektivlinsen sind Systeme von Linsen verschiedener Form und Glasart, welche optisch homogen miteinander ver- bunden und in dem Objektiv gefaßt sind. Die vollkommensten Systeme sind die Apo- chromate Abbes. Diese unterscheiden sich, Avie Czapski in seiner „Theorie der opti- schen Instrumente hervorhebt, von den gewöhnlichen Linsensystemen (Achromate, Aplanate) optisch wesentlich dadurch, daß bei ihnen erstens die sphärische Aberration nicht nur wie bei den gewöhnlichen Linsensystemen (s. Fig. 1) für eine einzige Farbe korrigiert ist, sondern immer für zwei verschiedene Farben des Spektrums, und zweitens dadurch, daß stets drei verschiedene Farben des Spek- trums in einem Punkt der Achse vereinigt werden. Durch die Erfüllung der letzten Bedingungen, wodurch also eine hohe geometrische Voll- kommenheit der Strahlenvereinigung erzielt wird, wird das sogenannte sekundäre Spektrum der gewöhnlichen Linsen vermieden. Die Apo- chromate liefern nicht nur scharfe Bilder für die Strahlen einer Farbe, sondern für alle Farben des Spektrums. Bezüglich der Korrektion der chromatischen Aberration ist noch zu bemerken, daß dieselbe in allen zentralen Zonen der Linsen bei den Apochromaten erreicht ist. Bei den chromatischen Systemen ist die Farbenablenkung aber weder in der Mitte noch am Kande der Linsen korrigiert, sondern nur in einer Zone. Und auch in dieser Zone vollkommener Farbenkorrektion wird ein Bildpunkt nur für zwei Farben erzielt, während bei den Apochromaten an allen Zonen des Systems eine Vereinigung von drei Farben in einem Punkte erzielt wird. Schematisclier Durchschnitt durch die Systeme einer Immersionslinse.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21172547_0018.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)





