Ein Fall von Magencarcinom um in altes Magenulcus mit Pleura- u. Peritoneumcarcinose ... / vorgelegt von Ernst Koepp.
- Koepp, Ernst (Albert Hugo Ernst), 1875-
- Date:
- 1901
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Credit: Ein Fall von Magencarcinom um in altes Magenulcus mit Pleura- u. Peritoneumcarcinose ... / vorgelegt von Ernst Koepp. Source: Wellcome Collection.
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![Schon längst ist die Entwicklung eines Magencarcinoms aus Narben des runden Magengeschwürs oder kombinirtes Vor¬ kommen beider Krankheitsformen zu gleicher Zeit Gegenstand wissenschaftlicher Forschung gewesen und ein ursächlicher Zu¬ sammenhang zwischen beiden durch zahlreiche Beobachtungen anerkannt worden. Besonders ist die Thatsache als feststehend hingestellt worden, dass gerade der Vernarbungsprocess des runden Magengeschwürs vornehmlich zur Entwicklung des Carcinoms disponire. So entstanden nach Leabe 5 % aller Magenkrebse aus dem Magengeschwüre, Dittrich1) sah bei der Sektion von Magenkrebsen acht Fälle von Combination von Ulcus und Carcinom und schon Rokitansky2) sagt: „Die Fälle von Combination von Ulcus und Carcinom lassen deutlich erkennen, dass das Letztere zum ersteren hinzugetreten ist.“ In einer von Sönnichsen3) bearbeiteten Statistik wird festgestellt, dass unter den 156 Magenkrebsen, die in den Jahren 1873—91 im patho¬ logischen Institute zu Kiel zur Beobachtung kamen, in 22 Fällen = 14,1 % sich nachweisbar in Narben und Geschwürsrändern das Carcinom entwickelt hatte. Am häufigsten fand sich das Carcinom am Pylorus, in zweiter Linie kamen Cardia und kleine Cur- vaturals bevorzugte Stellen in Betracht, die durch häufige Reizungen vorbeipassirender Speisen zu Entzündungen, Geschwür und an¬ schliessendem Krebs veranlasst werden können. Auch der strikte anatomische Nachweis dieses Zusammenhangs ist von Hauser4) erbracht worden: „In der Mucosa sieht man stark er¬ weiterte und entartete Drüsen, welche auch in ihren oberen Ab¬ schnitten einen stärker gewundenen Verlauf und zahlreiche Aus¬ buchtungen besitzen und lediglich mit hohem Cylinderepithel ]ausgekleidet sind, dessen Kerne sich intensiver färben. Näher i gegen den Geschwürsrand zu beobachtete er auf dem Grunde hier Schleimhaut grosse buchtige, mannigfach gestaltete Hohl- |_-~ 9 Prager Viertel] ahrsschrift 1848. 2) Rokitansky: Lehrbuch der path. Anatomie 1861. 3) Sönnichsen: Dissertation Kiel 1892. 4) Müller: Dissertation Würzburg 1894 nach Hauser: Das chron. Magengeschwür, sein Vernarbungsprozess und dessen Beziehungen zur Ent¬ wicklung des Magencarcinoms. Erlangen 1883.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30600005_0011.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)





