Klinische und experimentelle Studien : aus dem Laboratorium / von Professor v. Basch.
- Date:
- 1891-1896
Licence: Public Domain Mark
Credit: Klinische und experimentelle Studien : aus dem Laboratorium / von Professor v. Basch. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
646/652 (page 238)
![innerhalb gewisser Grenzen, so wächst in gleiclicni Maasse die Kraft dei- Maschine, ohne dass inan jemals von einer Keserveki-aft in der unoi'ga- nisclien Natur gesprochen hätte. h]s erscheint daher nicht nur ganz iibei'flüssig von einer Reservekraft des Herzens zu sprechen, sondern die Einfülirung dieses Terminus war gewiss, da zu irrigen Vorstellungen Anlass gebend, ein Fehlgriff. Zum Schlüsse will ich noch die verschiedenen klinischen Formen, in denen die Aorteninsufficienz zur Erscheinung kommen kann, an der Hand der gewonnenen Resultate übersichtlich gruj)piren und dieselben durch graphische Versinnlichung leichter verständlich machen. Erste Gruppe (Fig. Va u. Vb). Am einfachsten stellen sich die Fälle dar, in welchen die Aorteninsufficienz ohne alle Beschwerden ver- läuft und die Kranken auch Strapazen sehr gut vertragen. Solche Fälle werden durch Fig. Va, die dem Gefälle der grossen Kreislaufshälfte, und Vb, die dem der kleineren entspricht, repräsentirt. In denselben ist der Blutdruck ursprünglich niedrig und wird durch das Hinzutreten der Aorteninsufficienz um ein AVeniges verringert. Auch der A^orhofsdruck wird durch den Klappenfehler erniedrigt (Fig. Vb), was im Sinne meiner oben citirten Arbeit auf die in Folge der Druckerniedrigung im Körperarteriensystem erfolgende geringere Füllung des rechten Vorhofs zurückzuführen ist. Diese Fälle setzen ein gesundes Herzfleisch, gesunde Gefässe und genügend grosse Dilatationsfähigkeit voraus. Reicht die Dilatationsfähig- keit nicht mehr aus, dann erfolgt Stauung im linken Vorhofe. Anatomisch findet sich bloss Dilatation des linken A^entrikels. Zweite Gruppe (Fig. Via u. VIb). In den hierhergehörigen Fällen ist der ursprüngliche Druck viel höher, in Folge von Arteriosklerose; durch die hinzutretende Insufficienz sinkt sowohl der Arterien- als der Vorhofs- druck in derselben AVeise wie in den Fällen der ersten Gruppe. In den in die zweite Gruppe gehörigen Fällen bestehen ebenfalls keine Symptome so lange die Dilatationsfähigkeit ausreicht und das Herz im Stande ist, die erhöhten AViderstände zu überwinden. Hier besteht aber die Gefahr, dass der Ventrikel bei noch weiterer Erhöhung der AVider- ständc seenndär insufficient wird.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21917929_0646.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)