Anleitung zur Harn-Analyse : für praktische Aerzte, Apotheker und Studirende / von W.F. Loebisch.
- Loebisch W. F. (Wilhelm Franz), 1839-
- Date:
- 1878
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Credit: Anleitung zur Harn-Analyse : für praktische Aerzte, Apotheker und Studirende / von W.F. Loebisch. Source: Wellcome Collection.
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![einer Scheibe mit concentrischer Zeichnung, oder den der Bis quit- form. Hielier gehört auch die Sanduhrform, Welche Ben ehe angibt. Eine Verwecbslung -wäre für Ungeübte mit den Krystalien von phosphorsaui'em Magnesia - Amnion möglich, doch löst sich letztere Verbindung in Essigsäure leicht auf, während der Oxal- säure Kalk darin unlöslich ist. Neubauer scheidet aus nicht seilimentirendem Harn schöne Oxalat- krystalle ab, indem er ihn mit einer verdünnten Lösung von oxalsaurem Amraon, ohne Umrühren, vorsichtig überschichtet. Ist der Harn sehr sauer, scheiden sich die Kalkoxalate aus • demselben leichter dann aus, wenn man die freie Säure beinahe sättigt und den Harn ruhig stehen lässt. Da die Ausscheidung des Oxalsäuren Kalkes als Sediment im Harne hauptsächlich von der Eeaotion desselben abhängt, ist die Menge des im Sediment erschei- nenden Oxalsäuren Kalkes keineswegs als Mass für die im Harne vorhandene Menge desselben zu betrachten, nur bei annähernd neu- traler Eeaction des Harnes erscheint der grösste Theil des Oxalates auch im Sedimente. Man darf daher von der Menge des Sedimentes nicht auf den Gehalt des Harnes an Oxalaten schliessen. Es gibt Harne, welche nach 24stündigem Stehen kein einziges Oxalat- krystall fallen lassen und doch reicher an Oxalsäure sind, als Harne, in deren Sedimenten das Mikroskop zahlreiche Krystalle von oxal- saurem Kalk nachweist. Nachweis. Nach Neubauer's Methode wird die Gregenwart von Oxalsäure im Harne auf folgender Art nachgewiesen : Man versetzt 5—600 C. C. des zu prüfenden Harnes mit Chlorcalciumlösung, übersättigt mit Ammon und löst den entstandenen Niederschlag in Essigsäure, wobei man einen TJeberschuss möglichst vermeidet. Nach 24 Stunden bringt man den entstandenen Niederschlag, welcher meistens auch Harnsäure enthält, auf ein kleines Filter, wäscht mit Wasser und übergiesst ihn darauf mit einigen Tropfen Salzsäure. Etwa vorhandenes Kalkoxalat löst sich auf, die Harnsäure bleibt auf dem Filter zurück. Das Filtrat verdünnt man in einem Probe- röhrchen mit 15 C. C. Wasser und überschichtet es vorsichtig mit sehr verdünntem Ammon in genügender Menge. In der Euhe mischen sich die Flüssigkeiten allmälig und nach 24 Stunden wird alles vor- handene Kalkoxalat am Boden des Gefässes angesammelt sein. Zur quantitativen Bestimmung bringt man den nach , der eben geschilderten Weise abgeschiedenen Oxalsäuren Kalk auf ein kleines Filter von bekanntem Aschengehalt, wäscht aus, trocknet und wägt den Oxalsäuren Kalk nach dem Glühen als Aetzkalk, die gefundene Menge desselben gibt mit 1-6071 muUiplicirt die ent- sprechende Menge Oxalsäure. L 0 e h i s c ]i, Harn-Analyse. 12](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21689325_0187.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)