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Credit: Epitheliale Neubildungen der Eileiter / von A. Koblanck. Source: Wellcome Collection.
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![fallenden Seltenheit ist es kein Wunder, dass die Ansichten über Histogenese und Morphologie, über Wachstum und Ausbreitung der Tubencarcinome noch weit auseinandergehen. In ihrer verschiedenen Grösse und Gestalt ist die carcinomkranke Tube dem durch entzündliche Prozesse veränderten Organ ähnlich, daher sie auch klinisch zuerst für eine Hydro- oder Pyosalpinx angesehen wird (Veit [29], Osterloh [23] u. a.). Die meist vorhandenen peritonealen Adhäsionen machen diese Ähnlichkeit noch grösser. Selten gleichen die doppelseitigen Tumoren malignen Ovarialgeschwülsten (Zweifel [32]). Erst eine genaue Untersuchung lässt den wahren Charakter erkennen. Die Wand der Tube ist an den er- krankten Stellen dick und wulstig, carcinomatöse Knoten durchsetzen sie bis zum Peritoneum. Beim Aufschneiden der Tube fliesst nur wenig Sekret ab; in dem Falle Fearnes (11) war der abdominelle Teil des Organs völlig obliteriert; reiswasserähnlicher oder fibrinartiger Inhalt wird nur selten erwähnt (Fischei [12], Kontier [28]). Von der Innenseite der Tubenv/and entspringen zottige oder warzige Gebilde von weicher markiger Beschaffenheit, welche das stark er- weiterte Tubenlumen fast völlig ausfüllen. Nicht nur die Weichheit sondern auch die graurötliche gelappte Oberfläche mit ihren vielfachen Windungen und Vorbu.Qfitungen kann der Geschwulst eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Kindesgehi n verleihen (Sänger und Barth). In anderen Fällen zeigt die Neu- bildung sc^on makroskopisch papillären Bau (Fischei). — Wenn Do ran (5) erwähnt, dass das Carcinom neunmal nur rechts, dreimal nur links und zehn- mal doppelseitig aufgetreten ist, so ist dagegen einzuwenden, dass nicht in allen Fällen beide Tuben genau untersucht worden sind, die Häufigkeit der Entstehung von Recidiven nach vorangegangener Exstirpation (8 Recidive gegenüber 5 Heilungen) spricht für eine häufigere doppelseitige Erkrankung. Bei der Schilderung des mikroskopischen Baues haben sich Sänger und Barth grosse Mühe gegeben zu erweisen, dass die Carcinome der Tube ebenso wie alle anderen epithelialen Neubildungen dieses Organs ausnahmslos papillärer Natur sind. Die in älteren Fällen beschriebene alveoläre Struktur (Orthmann, Doran, Westermark und Quensel [31]) erklären die Verfasser hervorgegangen aus Zusammenschluss mehrerer papillärer Aus- läufer. Sie unterscheiden daher: Fälle mit rein papillärem und Fälle mit papillär-alveolärem Bau. Auch A mann hält die bisher bekannten Fälle für sogenannte Adenocarcinome, ,,indem einzelne Abschnitte papillärer Adenome durch haufenartige Proliferation in solide Zellstränge verwandelt wurden, die dann im Bereiche der Schleimhaut und der Muscularis wurmartig durch- einander wuchsen und so auf Schnitten den Eindruck von abgeschlossenen Alveolen erwecken, welche aber thatsächlich nicht vorhanden sind, da stets diese Epithelmassen mit dem Schleimhautepithel in Verbindung stehen“. Dieselbe eigentümliche Anordnung sah Fischel, auch hier handelte es sich um einen rein papillären Krebs mit scheinbarer Alveolenbildung. Auch der](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22467373_0017.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)





