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Credit: Epitheliale Neubildungen der Eileiter / von A. Koblanck. Source: Wellcome Collection.
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![Teilen des Genitalapparates ist die Entscheidung, ob die Neubildungen un- abhängig von einander entstanden sind, oder ob der eine Tumor eine Meta- stase des anderen darstellt, nicht immer mit Sicherheit möglich. Ein unab- hänffio; vom Tubenkrebs entstandenes Uteruscarcinom hat Hofbauer be- schrieben. Neben dem Tumor, der sich in der Schleimhaut beider Tuben entwickelt hatte, fand sich eine maligne epitheliale Neubildung der Cervix Uteri. Der Tubenkrebs war aufgebaut aus hohem Cyliuderepithel, das sich zu papillären Wucherungen erhob; die Neubildung der Cervix dagegen war aus Plattenepithel (metaplasiertem Cervixepithel) hervorgegangen. Es sei er- wähnt, dass Gebhard die autochthone Entwickelung des Cervixcarcinoms in diesem Falle bezweifelt. Metastasenbildung in verschiedenen Teilen des Genitalsystems kann entweder durch Implantation von einem mehr central gelegenen Herde auf eine peripherische Stelle stattfinden, oder sie erfolgt auf dem Wege der Lymphbahnen. v. Franque erklärt seine neuesten Beobachtungen als direkte Impfungen, während Novy auf die Art der Metastasenbildung in seinem Fähe nicht eingeht. Interessant ist in der letzterwähnten Veröffentlichung die Angabe, dass zunächst die mikroskopische Untersuchung der durch Uterus- ausschabung gewonnenen Stücke ein Carcinoma uteri feststellte, während bei der Operation ein primäres Tubencarcinom mit Metastase im Uterus ge- funden wurde. Bei Kombination von Ovarial- und Tubenkrebs ist die Entscheidung, welcher der primäre ist, schwierig. Aus der grösseren Entwickelung und dem bedeutenderen Umfange auf den Ausgangspunkt schliessen zu wollen, ist nicht angängig, da ja häufig die Metastasen schneller wachsen als der primäre Herd. So hebt z. B. v. Rosthorn die Grösse und Ausdehnung der Metastasen im Vergleich zu dem ursprünglichen Tumor hervor. Sechs Monate nach einer Operation wegen Tubenkrebs fand er bei der Obduktion sämtliche retroperitonealen und inguinalen Lymphdrüsen carcinomatös entartet, in der Schleimhaut des zurückgelassenen Eileiters hatte sich ein linsengrosser Knoten von alveolärem Bau entwickelt, in der Operationsnarbe der Scheide sass eben- falls ein umschriebener Carcinomherd. — Auch aus der Struktur ist oft nicht zu erkennen, ob die Tube oder das Ovarium das zuerst ergriffene Organ ist. Vorläufig wird daher die Erfahrung von der Häufigkeit der malignen Eierstocksgewächse im Gegensatz zu der Seltenheit der Eileitertumoren bei Kombination derselben meist die Keimdrüse als zu- erst erkrankten Teil beschuldigen. — In dem Falle, den Aren des (1) aus der Würzburger Klinik veröffentlicht hat, waren beide Tuben und nur ein Ovarium carcinomatös verändert; hier wird man mit dem Verfasser eine primäre Er- krankung der Tuben mit Sicherheit annehmen. Von anderen Kombinationen mit Tubencarcinom seien erwähnt Tubo- ovarialcyste (Knauer [18]) und Ovarialkystom (Opitz [21]). i](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22467373_0019.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)





