Die Krankheiten der Wöchnerinnen, nach den in der k.k. Entbindungsanstalt u. im allgemeinen Krankenhause zu Prag / gemachten Beobachtungen. Von Franz Kiwisch Ritter v. Rotterau.
- Franz Kiwisch von Rotterau
- Date:
- 1840-1841
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Credit: Die Krankheiten der Wöchnerinnen, nach den in der k.k. Entbindungsanstalt u. im allgemeinen Krankenhause zu Prag / gemachten Beobachtungen. Von Franz Kiwisch Ritter v. Rotterau. Source: Wellcome Collection.
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![2ß<) Die W undfläehe und die äussern Genitalien zeigten sieh grösslentheils vernarbt. X\. Beobacht n n g. Phlebitis mit mit astatischer Ophthalmie, und unzähligen x4bsccssbildungen uu Xellcngcwi he der l'. rtrcmitätcn. xicutcs (ledern, der rechten obern /. vtrenntät, (Phlegm. a/ba dol.J (ledern der beiden untern ]'. etrenutäten, wahrscheinlich in J’olge von Sehenhcljddebitis. Pneu- monie. 1 öd nach zweimonatlichem Leiden, lhe unvollständig ge- machte Section zeigte thedweise spechurtige JPnlarlungc/i an der rechten obe/n Lxtrenntät, metastatische Pneumonie und Phlebitis. Pr. Nr. 1152. N. N., ledige Dienstmagd, 30 Jahre alt, Erstgebärende, von kräftiger Körperbildung, leukophlegma- tiseheni Aussehen, wurde den 2(>. September 1832 mittelst der Zange von einem mit dem Steisse sich zur Geburt stel- lenden, reifen, todlen Mädchen entbunden. Die festere ^ erbindung der Placenta machte ihre künstliche Lösung nötliig. Schon den folgenden Tag stellten sich Symptome einer Peritonealreizung des I terus mit Fieber ein, wozu sich am 28. September Entzündung des rechten Auges mit Röthung und starkem Ansehwellen der Gonjunctiva, welche die Cornea in Gestalt eines ungleichförmigen Walles umgab, mit star- kem I hränenfluss, bald eintretender Blindheit, Entfärbung der Iris, 11 Übung der Cornea, stechendem rcissendem Schmerz nn Bulbus und der entsprechenden Kopfhälfte gesellte, welche schon den fünften Tag mit eiteriger Zerstörung der Cornea und der innern Augengebilde, trotz der eingeleite- ten topischen und allgemeinen Antiphlogose, endete. 1-ast gleichzeitig entwickelte sich acutes Oedem der ganzen obern rechten Extremität, welche weiss glänzend, äusserst schmerzhaft, sehr stark anschwoll, und vergebens mit Eisumschlägen behandelt wurde. ln der Achselhöhle fühlte man die geschwollenen Lymph- drüsen, wovon eine aulbrach, und durch den grössten Theil der Krankheilsdauer einen dünnflüssigen weissen Eiter ent- leerte. Hierauf traten schnell nach einander Abszesse an den verschiedensten Körperslellen auf; so bildete sich zu- erst ein Abszess am linken Oberarm von 4 Zoll Länge, ein zweiter am Untcrtheil des Vorderarms von 3 Zoll Läm>e, ein dritter am rechten Knie 3 Zoll im Durchmesser, ein vierter an der linken Schulter 2 Zoll im Durchmesser. Der Eiter war von gutem Aussehen und sehr reichlich, so dass](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29319286_0285.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)