Ueber die Methoden, die Lage und Richtung der Hirnwindungen und -Furchen an der Aussenfläche des Kopfes zu bestimmen : Beschreibung eines neuen Craniencephalometers / von A. Köhler.
- Koehler, A.
- Date:
- [between 1890 and 1899]
Licence: Public Domain Mark
Credit: Ueber die Methoden, die Lage und Richtung der Hirnwindungen und -Furchen an der Aussenfläche des Kopfes zu bestimmen : Beschreibung eines neuen Craniencephalometers / von A. Köhler. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
13/18 (page 577)
![logisches Experiment“. Die Knochen wunde entsprach fast genau der Centralfurche, sie lag nur steiler, so dass in ihrem unteren Theile wahrscheinlich die untersten Abschnitte des Gyrus postcentralis (Hypo- glossus, Mundfacialis) betroffen waren. Der Fall könnte infolge dessen jener Meinung als Stütze dienen, welche das Centrum für die übrigen vom Facialis versorgten Gesichtsmuskeln vom Centrum für den Mund- facialis trennen und in den unteren Theil des Gyrus praecentralis verlegen, welcher, wie sich mit dem Apparat deutlich demonstriren Hess, unverletzt war. (Leider ist es mir nicht möglich gewesen, die- sen Patienten weiter zu beobachten; nach Jahresfrist war er „unbe- kannt verzogen“.) In 3 Fällen von Hirntumoren wurde nach der Trepanation die Geschwulst genau an der vorher mit Hülfe des Apparats bestimmten Stelle gefunden. Bekannt ist der von Oberstabsarzt Dr. R. Köhler operirte, von ihm und Dr. Oppenheim i) veröffentlichte Fall, bei dem es sich um Lähmung des linken Armes und Facialis mit häu- figen, nach Art der Jackson’schen verlaufenden Krampfanfälle han- delte. (Cystosarkom; nach der Entfernung des grössten Theils der Neubildung [ganz war sie nicht zu entfernen] ganz bedeutende, meh- rere Monate anhaltende Besserung. Tod 7 >/2 Monate nach der Ope- ration an Recidiv.) In dem 2. Falle, den Geh. Rath Bardeleben operirte, handelte es sich um eine Cyste in oder dicht unter der Rinde, und zwar unter den Centren für die Extremitäten rechts. Meisseitrepanation an der vorher demonstrirten Stelle; die kranke Partie wurde sofort getroffen. Auch hier ganz bedeutende Besserung; leider war nach 1 Monat, als bei verheilter Wunde eine Wiederansammlung von Flüssigkeit die Oeffnung der Narbe nothwendig gemacht hatte, bei den folgenden Verbandwechseln Infection eingetreten; der Patient starb an Menin- gitis 5 Wochen nach der Operation. Der 3. Fall ist der von Prof. Langenbuch2) operirte; an der bezeichneten Stelle fand sich eine kirschgrosse Cyste. Auch in einem von Dr. Ben da operirten, der deutschen Gesell- schaft für Chirurgie 3) und der Berliner militärärztlichen Gesellschaft am 21. März 1891 als geheilt vorgestellten Falle hatte ich den Apparat vorher angelegt. Hier kamen wir, wie elektrische Reizversuche be- wiesen, nicht sofort auf das gesuchte Centruni (untere Extremität), 1) Berliner klin. Wochenschrift 1890. Nr. 30, und 1891. Nr. 19. 2) Ebenda. Nr. 13, und Deutsche med. Wochenschr. 1839. Nr.' IG u. 46. 3) s. Centralblatt t. Chir. 1891, Beil, zu Nr. 26. S. 91.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22382227_0015.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)