Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder.
- Date:
- 1903
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Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.
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![Qntersuchungen*) nimmt man nicht zu wenig Substanz, in den meisten Fällen womög- lich 1 g. 1. Die Säurezahl, d. h. die mg KOH, welche zur Neutralisation der in 1 g Fett enthaltenen freien Fettsäuren nöthig sind. Man löst eine abgewogene Menge Fett in Aetheralkohol und titrirt unter Zusatz von Phenolphtale'j'n mit /^o Lauge. 2. Die Verseifungszahl (Köttstorfer'sche Zahl), d. h. die mg KOH, welche nöthig sind, um die in 1 g Fett enthaltenen und bei der Verseifung abgespaltenen Fett- säuren zu neutralisiren. Man kocht eine abgewogene Menge Fett (1—2 g) mit 10 ccm einer /o Lauge und 50 ccm Alkohol in einem Kölbchen etwa Stunde auf dem Wasserbade und titrirt nach Zusatz von Phenolphtalein mit j.^ Säure zurück. 3. Die Esterzahl, d. h. die mg KOH, welche nöthig sind, um die bei der Ver- seifung von J g Fett abgespaltenen Fettsäuren zu neutralisiren. Man erhält sie durch Subtraction der Säurezahl von der Verseifungszahl. Bei neutralen Fetten fällt sie mit der Verseifungszahl zusammen. Sie wird um so grösser sein, je mehr Ester niedriger Fettsäuren von kleinem Molekulargewicht in dem Fett ent- halten sind. 4. Die Hehner'sche Zahl, d. h. die Menge in Wasser unlöslicher Fettsäuren, welche aus 100 g Fett nach der Verseifung erhalten werden. Man verseift eine abgewogene Menge Fett, verdunstet den Alkohol und versetzt die wässerige Lösung des Rückstandes mitSalzsäure. Die ausgeschiedenen Fettsäuren werden wiederholt mit kochendem Wasser behandelt, getrocknet und gewogen. 5. Die Reichert-Meissl'sche Zahl, d.h. die Anzahl cc. /jq Lauge, welche zur Neutralisation der aus 5 g Fett nach der Verseifung erhaltenen flüchtigen Fettsäuren erforderlich sind. Man verseift eine abgewogene Menge Fett, säuert mit Schwefelsäure an, deslillirt die flüchtigen Säuren ab und bestimmt ihre Menge im Destillat durch Titration mit /;^Q Lauge. 6. Die Hübl'sche Zahl, d. h. die Jodmenge in g, welche von 100 g Fett auf- genommen wird. Sie giebt einen Anhaltspunkt zur Beurtheilung der Menge des im Fett enthaltenen Olein. Bei Gegenwart von Cholesterin wird allerdings auch von diesem Jod gebunden. Man löst eine abgewogene Menge Fett (einige Decigramme) in Chloroform, fügt 20ccm einer mit Sublimat versetzten alkoholischen Jodlösung**) (in 1000 ccm Alkohol 25g Jod und 30 g Sublimat), welche auf /lo ^'^''^sulfatlösung eingestellt ist (man titrirt 10 ccm der Jodlösung nach Zusatz von 10—15 ccm lOproc. Jodkaliumlösung und 150 ccm Wasser mit der Thiosulfatlösung), hinzu, schüttelt um, lässt 2 Stunden stehen und titrirt nach Zusatz von Jodkaliumlösung und Wasser mit /^q Thiosulfatlösung zurück. Kohlehydrate von der Formel C^HjaOg. Vorkommen. 91. Traubenzucker (d-Glykose, Dextrose) CgHigOe' Unter allen Zucker- ^1^^ arten hat die Glykose bei Menschen und Thieren das ausgebreitetste Vor- (CHOH)^ ]5^Qj-(-,j-)jgj-,_ Abgesehen vom Darminhalte, in welchem sie je nach der Nah- cHjCoh) j.yjjg ggi^j. -yyechselnder Quantität vorhanden sein, zeitwreise auch fehlen *) Nähere Angaben über die Ausführung dieser Untersuchungen siehe z. B. bei Vortmann, Anleitung zur ehem. Analyse u. s. w. Leipzig u. Wien 1891. **) Die Lösung ist erst am Tage nach der Herstellung gebrauchsfähig.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21900346_0108.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)