Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder.
- Date:
- 1903
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Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.
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![sichtige Oxydation mit Brom Maltobionsäurc, welche beim Erwärmen mit verdünnter Schwefelsäure in Glykose mid Glykonsäure zerfällti). Das specifische Rotationsvermögen ist nach MeissP) veränderlicl), Optische Eigen- wird mit steigender Concentration der Lösung, ebenso mit steigender Tem- peratur geringer und lässt sich im Allgemeinen ausdrücken durch die For- mel [«][, = + 140,375 0 — 0,01837 p — 0,095 t, in welcher p den Procent- gehalt an wasserfreier Maltose und t die Temperatur bezeichnet. Bei An- wendung einer 20 cm langen Beobachtungsröhre giebt, bei 17,5^ und einem Gehalt zwischen 5 und 40 g Maltose in 100 ccra Lösung, die An- zahl der abgelesenen Grade der Rotation raultiplicirt mit 0,362 den Gehalt an wasserfreier Maltose in Grammen für 100 ccm Lösung und zwar bis auf + 0,05 genau. Kalt frisch bereitete, wässerige Maltoselösungen steigern allmählich beim Stehen iiir Dreliungsvermögen, bis sie nach 10—12 Stunden, sofort beim Erhitzen, die obige Grösse erreicht haben (Wenigerdrehung). 97. Isonialtose wurde von Baisch^) und Lemaire*) in kleinen Mengen in normalem Harn, von Pavy und Slau^) in Blut und Muskeln gefunden. Sie ensteht bei der Spaltung von Stärke und Glykogen durch Säuren (Sclieibler und Mittelmeier^), Lintner, Cremer) und durch im Speichel, Pancreassal't, Malz enthaltene dia- statische Fermente (Külz und Vogel^), Röhmann^), Tjintner und DüU^O). ihre Isolirung geschah in allen Fällen als Osazon. Vergleiche indessen dazu Brown und Morris^^), wonach die Möglichkeit nicht ausgeschlossen erscheint, dass die aus den Spaltungsproducten der Stärke isolirte Isomaltose verunreinigte Maltose ist. Sie wurde von E. Fischer^^) erhalten durch 15 stündiges Stehenlassen einer bei Zimmertemperatur hergestellten Lösung von Glykose in dem vierfachen Gewicht Salzsäure (spec. Gew. 1,19) bei 15 bis 10^, Fällen mit Alkohol und Aether, Lösen des Niederschlags, welcher aus Glykose, Isonialtose und anderen unbekannten Stoffen besteht, in Wasser, Vergährung und Isolirung der Isomaltose als Osazon. In reinem Zustand ist sie bisher nicht dargestellt. Das Isomaltosazon bildet feine gelbe, meist zu kugeligen Aggregaten vereinigte biegsame Nadeln, löst sich in 4 Thln. heissem Wasser und ist auch in heissem Alkohol viel löslicher als das Maltosazon. Es beginnt gegen 140° zu sintern und schmilzt zwischen 150 und 153 oder etwas höher. 98. Milchzucker (Lactose) C^aHaoOn. Der Milchzucker ist bis jetzt voikommen. allein in der Milch des Menschen und der Säugethiere aufgefunden und der einzige Zucker, der in diesem Secret nachgewiesen ist; aus der Milch- 1) E. Fischer u. Meyer, Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 23. 1941. (1889.) 2) .Journ. f. prakt. Chem. N. F. 25. 120. (1882). 3) Zeitschr. f. physiol. Chem. 30. 249. (1895.) *) Ebendas. 21. 442. (1895-1896.) 5) Journ. of Physiol. 26. 282. (1900^1901). 6) Ber. d. d. chem. Ges. 33. 3075. (1890.) ^) Zeitschr. f. Biolog. 31. 181. (1894.) 8) Ebendas. 31. 108. (1894.) 9) Ctbl. f. d. med. Wissensch. 1893. S. 849. 10) Ber. d. d. chem. Ges. 26. 2533. (1893.) 11) Journ. Chem. Soc. 1895. S. 709. 12) Ber. d. d. chem. Ges. 23. 3687 (1890), 28. 3024 (1895).](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21900346_0121.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)