Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder.
- Date:
- 1903
Licence: In copyright
Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
135/644 (page 115)
![je nach den Mengenverliältnissen zwischen Glycuronsäuro und Phenyl- mit Phenyiiiydia- hydrazin verschiedene krystallisirende Verbindungen unbekannter Constitu- tion, die für die Erkennung der Glycuronsäure nicht zu verwertheu sind (Thierfeldcr, P. Mayeri). Beim Erwärmen mit salzsaurera p-Brom- mit p-Bromphe- I 1 T 1 1 1 nylhydrazin. Phenylhydrazin und Natriumacetat liefert sie hellgelbe Nadeln von glycuron- saurera p-BromphenylhydrazinCiaHivOTNaßi (Sm.-P.2360), die sich in heissem Eisessig und GOproc. Alkohol ziemlich leicht lösen. Diese Verbindung unter- scheidet sich von den p-Bromphenylosazonen der Kohlehydrate durch ihre völlige Unlöslichkeit in absolutem Alkohol, sie zeigt ferner in einem Ge- raisch von i ccm Pyridin und 6 ccm abs. Alkohol gelöst eine ausserordentlich starke Ablenkung des polarisirtcn Lichtes = — 369die erheblich grösser ist als die irgend einer andern Hydrazinverbindung der Kohle- hydrate, also zur Erkennung der Glycuronsäure sehr geeignet (Neubergs). Beim Schütteln mit Benzoylchlorid und Natronlauge entsteht ein Nieder- mit Benzoesäure, schlag, der aus zweifach benzoylirter Glycuronsäure besteht. Ueber weitere Verbindungen der Glycuronsäure siehe bei Neuberg 3) und Giemsa*). Die Glycuronsäure ist rechtsdrehend und zwar beträgt für 8 bis 14proc. optische Eigen- ■' . ' . Schäften. liösungen des Lactons [a]^^ = -f- 19,25°. Mit der Verdünnung und mit ansteigender Wärme nimmt die specifischc Drehung zu. Zum Nachweis der Glycuronsäure dienen die oben angegebenen Reac- Nachweis, tionen und Eigenschaften, besonders das starke Drehungsvermögen ihrer p-Bromphenylhydrazinvcibindung, sowie die Phloroglucin- und Orcinprobe. Letztere Reactionen hat sie mit den Pentosen gemeinsam. Kohlensäure und Kohlensäurederivate. 107. Kohlensäure COo. Gasförmig tritt Kohlensäure in der Ex- voiUommen. spirationsluft, den Darmgasen, dem Blute auf. Locker gebunden (durch die Luftpumpe austreibbar), findet sie sich im Blut und allen anderen Flüssig- keiten des thierischen Köipers, festgebunden (an Alkalien) in den alka- lisch reagirenden Flüssigkeiten (Blut, seröse Flüssigkeiten, Galle, Secrete). An Kalk oder andere Basen gebunden ist sie im Harn besonders der Pflanzenfresser enthalten, an Kalk gebunden in den Knochen und vielen pathologischen Concreraenten. Bei der Verbrennung organischer Stoffe wird sie reichlich gebildet, ebenso bei der Fäulniss, so ist sie z. B. reichlich im faulen Harn vorhanden. Die freie Kohlensäure ist bei gewöhnlicher Temperatur und einem vierzig Eigenschaften. Atmosphären nicht übersteigenden Drucke ein farbloses Gas von stechendem 1) Zeitschr. f. physiol. Chem. 2«. 59. (1900.) 2) Ber. d. d. chem. Ges. 33. 2395 u. 3384. (1899.) 8) Ebendas. 33. 3315. (1900.) *) Ebendas. 33. 2996. (1900.) 8*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21900346_0135.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)